Produkt der Woche: Lumokka von Bioland Hof Klein

Produkt der Woche: Lumokka von Bioland Hof Klein

Viel Wert, viel Qualität.

Viel Wert, viel Qualität.
Foto: 2016 Matthias Deppe & Wolfram Müller GbR

Wir freuen uns immer, wenn andere mit uns reden möchten und nicht nur über uns oder gar gegen uns antreten. Bio-Food-Tests bieten zu letzterem genügend Potenzial. Firmen sind nicht begeistert, wenn sie von uns eine rote Bewertung bekommen. Überhaupt finden manche Firmen Label unnötig, beurteilen sie als zu kurz gedacht oder abwertend.

Genau darum, um Produktlabel und ihren Nutzen, ging es unter anderemin einem „Salon“-Gespräch am vergangenen Donnerstag, 21. April 2016. Auf Einladung der Hamburger Agentur MasterMedia stellten sich Heike Markusch von der Pahnke Markenmacherei und Annette Sabersky von Bio-Food-Tester, beide Hamburg, den Fragen von Direktorin Kerstin Wriedt. Zu dem Gespräch „Auf halb sechs“ waren vor allem Verantwortliche der „Großen“ in der Lebensmittelbranche geladen, also von Mars, Nestlé, Ferrero, Iglo und Co. Diskutiert wurde über die Qualität von Lebensmitteln, mit der laut TNS Emnid rund 20 Prozent der Verbraucher überhaupt nicht zufrieden ist. Es stellt sich also die Frage, was passieren muss, um dies zu ändern. Können es Label richten?

Bio-Food-Tester sprach sich klar für Produktlabel aus. Jedoch unter der Bedingung, dass sie gut gemacht sind, also nicht für „Gutenfrei“ werben und die Produkte selbst dann x Zusatzstoffe enthalten und hoch verarbeitet sind. Immer alles auch unter der Maßgabe, dass Produkttests unabhängig von Firmeninteressen durchgeführt werden. Helen Markusch stellte klar, dass es für Unternehmen notwendig sei, eine bestimmte Haltung zu entwickeln, etwa zur Nachhaltigkeit, zu Genuss oder handwerklicher Fertigung – und diese Haltung klar nach außen transportiert werden sollte. Dass (kleine) Manufakturen und (mittlere bis große) Unternehmen dabei friedlich nebeneinander existitieren können, sei für sie keine Frage. http://www.mastermedia.de/blog/meldung/detail/die-kw-16-foodwoche/

Dass es jede Menge Beispiele für klar kommunizierte Werte und Haltungen gibt, davon konnte sich Bio-Food-Tester drei Tage später in Berlin überzeugen. Die Messe BioOst hatte den Fachhandel eingeladen neue, innovative oder auch etablierte Bio-Lebensmittel kennen zu lernen, zu probieren und die Macher dahinter kennen zu lernen. Über besagte Haltungen und Werte konnte hier oft direkt mit den Firmeninhabern gesprochen werden. Und so wurde es ein langer Tag…

Irgendwann blieben wir bei Iris und Fritz Klein aus Wertheim-Sachsenhausen vom Bioland Hof Klein hängen. In dem Familienbetrieb wird schon seit über 20 Jahren Lupinenkaffee hergestellt; 1996 war´s der erste Lupinenkaffee hierzulande. Inzwischen findet man ihn aber auch von anderen Firmen. Uns haben die Kleins beeindruckt, da sie die oben genannten Werte und Haltungen in Reinkultur zeigen: Sie betreiben BioAnbau, haben den Überblick über sämtliche Produktionsschritte und stellen schöne Produkte her. Ihr Produkt Lumokka – ein Mokka aus Lupinenmehl – soll darum Produkt der Woche bei Bio-Food-Tester sein.

In die Tüte kommen gemahlene Süßlupinenbohnen plus etwas Kardamom. Mehr nicht. Also keine Aromen oder Trennmittel oder, wie andere aromatisierte Kaffees, Zucker.

Inhaltlich sind wir vollauf zufrieden. Die Bohnen kommen aus Bioland Anbau vom eigenen Hof im Württembergischen Wertheim-Sachsenhausen. Geröstet werden sie in einer Privatrösterei in Aschaffenburg. Und zwar schonend bei einer Temperatur unter 200 Grad Celsius für etwa 20 Minuten. Das entspricht der traditionellen Langzeitröstung.

So schmeckt der „Kaffee“ auch nicht brenzlig oder scharf, sondern schön üppig, wie ein Mokka sein sollte, ergab der Bio-Food-Geschmacks-Test. Zu dem kräftigen Aroma passt der satte Hauch von Kardamom, so dass es tatsächlich orientalisch mundet und auch duftet. Wir haben für die Verkostung eine Portion Lumokka mit heißem Wasser übergossen und alles in eine kleine Tasse gegeben. Dann kurz stehen gelassen, damit sich der Kaffeesud absetzt.

Übrigens enthält Lupinenkaffee keine Chlorogensäure, die nach dem Kaffeetrinken bei manchen für Magendrücken sorgt. Und auch kein Koffein. Er macht also nicht munter. Aber anregend ist er doch, denn er bietet einen ganz eigenen, sehr vollen und würzigen Geschmack. Ein bisschen wie in 1001 Nacht eben.

In der Ampel von Bio-Food-Tester erhält der Lumokka die Bewertung Grün.

Instant-Lupinen-Kaffee bieten die Kleins übrigens nicht an. „So etwas gibt es zwar“, erklärt Iris Klein, „aber nicht von uns“. Der Lupinenkaffee habe so eine gute Ökobillanz – Energieverbrauch, Wasserverbrauch – „mit einem Instantkaffee macht man das alles kaputt“. Außerdem werde der Geschmack nicht besser, und das Kaffeemehl setze sich bei der Zubereitung gut am Boden ab, so dass man ihn in der Tasse direkt überbrühen kann. – Klare Worte. Klare Werte!

 

BFT_Ampel_Paprika_gruenLogo Bio-Food-Tester

 

 

 

 

Auf einen Blick: Lumokka von Bioland Hof Klein

Anbieter Bioland Hof Klein
Wie heißt es? Lumokka
Preis pro Packung

(250 g)

4,20 €
Werbung „Echt orientalisch“, „Voll-aromatisch“
Nährwerte Energie: xx Kcal, Eiweiß: xx g, Fett: xxg, davon gesättigte Fettsäuren: xx g, Kohlenhydrate: xx g, davon Zucker: xx g,
Was steckt drin? Süßlupinenmehl, Kardamom
Alles Bio? Ja
Was fällt auf?
  • Zum Lupinenmehl kommt nur Kardamom, kein Trennhilfsmittel oder ähnliches.
  • Das Kaffeepulver ist sehr fein, so löst es sich sehr gut auf, selbst wenn man es einfach mit Wasser übergießt, nicht kocht.
Wie schmeckt´s?
  • Sehr voll und kräftig. Überraschend für einen Lupinenkaffee, der sonst eher mild ist. Es schmeckt also, wie beworben, tatsächlich voll-aromatisch.
  • Durch den Kardamomzusatz bekommt der Mokka eine schön-orientalische Note. Das ist anregend – auch ohne Koffein.
  • Insgesamt eine schöne und bekömmliche Alternative zu Mokka aus Kaffeebohnen.
Da geht noch was…
  • Weitere Sorten mit Gewürzen?
Bewertung BFT_Ampel_Paprika_gruen
Grund für Abwertung kein

 © Bio-Food-Tester