Beim Einkauf von Bio-Produkten sind Bio-Siegel eine gute Hilfe. Inzwischen gibt es eine Vielzahl an Öko-Labels, die auf den Verpackungen von Lebensmitteln, an Brot- und Käsetheken und in Restaurants mit Bio-Angebot zu sehen sind. Doch man muss aufpassen. Es gibt Bio-Siegel mit verschiedenem Hintergrund: Da wären die staatlichen Siegel, die Warenzeichen der Verbände wie z.B. Bioland, Demeter und Naturland und die mit einem Label gekennzeichneten Bio-Eigenmarken der konventionellen Supermärkte und Discounter. Auch die Bio-Supermärkte haben Produkte, die mit dem firmeneigenen Logo gekennzeichnet sind. Schließlich tragen die Bio-Markenprodukte der Hersteller ihr Logo und es gibt manches konventionelle Produkt inzwischen als Bio-Variante. Auch die Bio-Waren aus dem Reformhäuser sind an einem kleinen grünen Blatt zu erkennen. Bio-Food-Tester erstellt Übersichten der aktuell am Markt verfügbaren Bio-Zeichen und bewertet sie. Kontakt
Staatliche Label
Am weitesten verbreitet sind das staatliche Bio-Siegel mit dem Hinweis »Bio – nach EG-Öko-Verordnung« – mehr als 65 000 Produkte sind damit gekennzeichnet – und das grüne Bio-Blatt der EU. Während das staatliche sechseckige Bio-Siegel nur hierzulande genutzt wird, können das EU-Blatt alle Mitgliedsstaaten der EU für anerkannte Bio-Produkte verwenden, so sie die Richtlinien erfüllen. Diese Produkte bestehen zu mindestens 95 Prozent aus Bio-Zutaten im Sinne der EG-Öko-Verordnung. Auch Bio-Produkte, die aus Drittländern eingeführt werden, dürfen das Siegel tragen.
Das nationale grüne Bio-Zeichen wird in einigen Bundesländern mit einem regionalen Zusatz benutzt. So gibt es in Süddeutschland »Bio nach EG-Öko-Verordnung aus Baden-Württemberg« oder in der Mitte Deutschlands „Bio – nach EG-Öko-Verordnung aus Hessen“. Hier soll die regionale Herkunft besonders hervorgehoben werden.
Bio-Zeichen von Verbänden
Schon viel länger als das europäische und nationale Bio-Label gibt es die Zeichen der Bio-Anbauverbände. Demeter, Bioland, Naturland, Biokreis, Biopark, Gäa, Verbund Ökohöfe und Ecoland stehen dafür. Auf Wein ist zudem oft das Label des Verbandes EcoVin zu finden. Es ist ein Garant für den ökologischen Landbau und für die ökologische Verarbeitung.
Öko-Labels der Supermärkte und Discounter
Alle Discounter haben sich inzwischen ihre eigene Bio-Marke geschaffen – und sie mit einem eigenen Label gekennzeichnet. Bei Norma werden Öko-Produkte etwa unter dem Label der „Bio-Sonne“ angeboten, bei Netto Markendiscount gibt es „BioBio“, bei Lidl „Biotrend“ und bei Edeka „Edeka Bio“. Auch in diesen Produkten steckt immer mindestens 95 Prozent »Bio«. Neben dem Firmenlogo findet man hier meist das europäische Bio-Label. Allerdings steckt auch in so manchem Discounterprodukt Bioland-, Demeter- oder Naturland-Qualität. Aber dies ist das nicht ersichtlich, denn die Anbauverbände geben ihre Logos nicht für Discounter- und Supermarktware her. Sie wollen, dass ihre Produkte mit der entsprechenden Beratung im Naturkostfachgeschäft zu einem angemessenen Preis verkauft werden. Nur das Naturland-Logo ist auf Produkten von „Rewe Bio“ zu finden.
In herkömmlichen Supermärkten kann man Produkte mit dem Hauseigenen Bio-Zeichen finden, etwa „Rewe-Bio“ und „Edeka-Bio“. Auch dies sind „echte“ Bio-Produkte, die mindestens die Vorgaben der EU-Öko-Verordnung erfüllen.
Einige Bio-Supermärkte haben inzwischen eine eigene Bio-Marke. Die Bio-Supermarktkette Denn´s Biomarkt bietet unter dem Dennree-Logo zahlreiche Bio-Lebensmittel an. Die Super Naturmärkte von Alnatura und die Öko-Märkte von Bio Company führen gleichnamige Bio-Eigenmarken.
Bio-Firmen und ihre Label
In Bio-Supermärkten und Naturkostfachgeschäften findet man vor allem Bio-Markenlabels. Dazu zählen Rapunzel (Schokolade, Kaffee, Pasta), die Andechser Molkerei (Joghurt, Quark, Käse), Lebensbaum (Gewürze und Tee), Söbbeke (Joghurt, Quarkspeisen, gekühlte Kaffeespezialitäten), Taifun (Sojaprodukte), Sonnentor (Tees, Gewürze), Barnhouse (Müslis, Müsliriegel, Getreidespezialitäten), Voelkel (Säfte) und viele andere mehr.
Bio aus dem Reformhaus
Im Reformhaus gibt es heute eine Vielzahl von Bio-Produkten. Sie sind meist an dem hauseigene Biolabel – ein kleines grünes Blatt – mit dem gelben Bio-Schriftzug, zu erkennen. Diese Produkte haben mindestens EU-Öko-Qualität. Oftmals erfüllen sie auch die Kriterien von Demeter oder Bioland und werden zudem meist auch noch von der Organisation Neuform kontrolliert. Neuform hat eigene Bio-Vorschriften für Lebensmittel verabschiedet. Sie verbieten unter anderem Zutaten vom toten Tier.
Bio im Restaurant
Das staatliche oder europäische Bio-Siegel findet man öfters in Kantinen, Restaurants und Imbissen. Gerichte, die damit ausgezeichnet sind, werden teilweise oder ganz aus Lebensmitteln zubereitet, die der EG-Bio-Verordnung entsprechen und danach kontrolliert werden. Entweder kann das ganze Angebot »Bio« sein oder auch nur einzelne Zutaten.
Bio-Schwindel
Firmen, die sich nicht den Anforderungen der EU-Öko-Verordnung oder eines Bio-Verbandes unterwerfen wollen, gehen die Ideen nicht aus, wie sie herkömmliche Produkte grün und naturverbunden darstellen. Auf den Verpackungen grasen Kühe, sind grüne Blätter zu sehen oder eine Bauernhofidylle pur. „Aus naturnahmem Anbau“, „aus kontrolliertem Vertragsanbau“ oder „umweltgerecht“ sind nur wenige der zahlreichen phantasievollen Bezeichnungen.
Gemein ist ihnen, dass es sich dabei nicht um anerkannte Bio-Produkte handelt. Bio-Food-Tester deckt Bio-Schwindel auf und sagt, auf welche Bio-Zeichen Verbraucher sich verlassen können. Kontakt