Produkt der Woche: Chorizo – der Gereifte von Happy Cheeze

Sehr kräftig, aber so soll´s sein. Foto: BFT

Die Biofach 2017 in Nürnberg hat wieder ein paar schöne Trends gezeigt: Heimische Lebensmittel, möglichst mit genauer Herkunftsangabe, sind im Kommen, denn Verbraicher haben auch anonyme Bio-Massenprodukte satt. Feinkost wie Marmelade mit (wenig) Honig, Pestos mit Trüffel und Pasteten vom Huhn wurden gereicht und gut angenommen. Und Kokos ist Trend: ob Kokoswasser pur oder als Instantgetränk, Joghurt oder Schokolade, überall taucht die Nuss auf.

Auch auf einige interessante fermentierte Lebensmittel sind wir gestoßen: auf veganen „Käse“, gewürzten Tempeh, frisches Sauerkraut und Kombucha mit Lemon oder wärmenden Gewürzen. Besonders neugierig waren wir auf den veganen Käse von Happy Cheeze. Wir sind ja all den veganen Käsealternativen gegenüber kritisch. Sie bestehen meist aus Stärke, Öl und Wasser und enthalten viele Zusatzstoffe. Schmecken tun sie meist nicht. Und Chorizo, der Gereifte von Happy Cheeze? Ihn haben wir auch auf der Messe probiert, und so kommt er diese Woche bei Bio-Food-Tester auf den Prüfstand.

Er besteht vor allem aus Cashewkernen, gewürzt ist er mit Pfeffer und geräucherter Paprika, Zwiebeln und Knoblauch. Der Fettgehalt ist mit einem Drittel natürlich hoch, schließlich sind Nüsse mit 74 Prozent die Hauptzutat. Aber da es gesunde ungesättigte Fette sind, geht das in Ordnung, Maß halten sollte man aber trotzdem. Der Salzgehalt ist mit einem Gramm je 100 Gramm auch akzeptabel. Das ganze Stück wird man nicht aufessen.

Geschmeckt hat er uns zudem. Der „Käse“ kommt einer spanischen Chorizo, also einer gut gewürzten Hartwurst, sehr nahe. Er ist würzig, feurig und aromatisch und erinnert so gar nicht an all die zweitklassigen veganen Käse. Ok, es ist ein Weichkäse, die Grundlage sind Nüsse. Die fetthaltige Masse nimmt Gewürze gut an – und so mundet es schön intensiv.

Nach unserer Biobewertung  ist Chorizo, der Gereifte von Happy Cheeze Grün.

Apropos: Fermentiertes Lebensmittel sind auch Thema des neuen Buches von Annette Sabersky, das hier in Kürze zu sehen sein wird. Für erste Informationen: https://www.randomhouse.de/Taschenbuch/Einfach-fermentieren/Annette-Sabersky/Heyne/e505002.rhd

 Auf einen Blick: Chorizo – der Gereifte von Happy Cheeze

Anbieter	Happy Cheeze
Wie heißt es?	Chorizo – der Gereifte
Preis pro Packung (100 g)	10,95 €
Werbung	„Gluten-, Soy- und Lactosefrei“, „Gereifte Käse-Alternative“
Nährwerte je 100 g	Energie: 391 Kcal, Eiweiß: 15 g, Fett: 31,6 g, davon gesättigte Fettsäuren: 5,1 g, Kohlenhydrate: 6,8 g, davon Zucker: 2,4 g, Kochsalz: 1,05 g
Was steckt drin?	Cashewkerne (74 g), gefiltertes Wasser, Pfeffer (1,2 %), geräucherte Paprika, Zwiebeln, Knoblauch, Himalaya Steinsalz, Gewürze, vegane Fermentationskulturen
Alles Bio?	Ja (Ausnahme Fermentationskulturen, Salz)
Was fällt auf?	Es handelt sich um einen fermentierten Nusskäse, der Aroma und Konsistenz erst durch die Fermentation erhält. „Der „Käse“ ist recht üppig,. Er besteht zu einem Drittel aus Fett. Jedoch kommt es von Cashewnüssen, die herzgesunde mehrfach ungesättigte Fettsäuren liefern und auch gut verdaulich sind. Dennoch sollte man den Vegankäse nur in Maßen verzehren. Der Salzgehalt ist in Ordnung. Man wird von dem gehaltvollen und sehr aromatischen Käse nicht viel essen. Die Rezeptur ist schön schlicht für einen veganen „Käse“. Außer Nüssen und Gewürzen ist nichts drin, also keine Zusatzstoffe oder etwa natürliche Aromen, die andere Veggie-Käse meist enthalten. Die veganen Käsekulturen sind laut Anbieter, soweit rückverfolgbar, vegan. Der Preis ist stolz. Man muss den Käse wohl als Delikatesse sehen.
Wie schmeckt´s?	Sehr schön würzig, aromatisch und scharf. Der Käse erinnert sehr an eine spanische Chorizowurst, die hier ja auch Vorbild war. Anders als viele vegane Käse wirklich gut essbar, also ein toller aromatischer Ersatz für Käse aus Kuhmilch. Die Konsistenz ist soft so, wie bei einem Weichkäse.   Insgesamt sehr lecker, aber kleine Portionen reichen. Wegen der Feurigkeit und des Fetts.
Da geht noch was…
Bewertung
Grund für Abwertung	Kein

 © Bio-Food-Tester