Produkt der Woche: Curry Linsen Eintopf von Antersdorfer Mühle
Zu Beginn der Adventszeit freut man sich auf all die leckeren Lebkuchen, Dominosteine und den Stollen. Bald aber schon bald steigt der Wunsch nach etwas Herzhaftem, gerade nach dem Wochenende, an dem es vielleicht etwas zu schokoladig zuging. Dann bietet sich ein herzhafter Eintopf an, der die Geschmackssinne ein wenig beruhigt. Den kann man von A bis Z selberkochen. Oder, wenn es schnell gehen soll, einen aus der Tüte zubereiten. Längst gibt es auch im Bio-Supermarkt und in Naturkost-Onlineshops fertige Produkte, die nur noch mit Wasser angerührt werden und in ein paar Minuten fertig sind.
So eine Tüte hat sich Bio-Food-Tester diese Woche angeguckt. Auf den Prüfstand kam der Curry Linsen Eintopf von Antersdorfer Mühle. In dem Beutel sind 200 Gramm Trockenprodukt enthalten, er soll für zwei bis drei Portionen reichen. Die Zubereitung ist unkompliziert. Die Reis-Linsenmischung wird in etwas Öl angeschwitzt, dann mit Wasser aufgegossen und laut Anleitung insgesamt 15 Minuten geköchelt. Zwei Minuten zieht sie noch nach.
Wir haben´s ausprobiert – und können der Zubereitungszeit von 17 Minuten nicht zustimmen. Es dauert länger. In der Angabe ist die Zeit, die die Mischung in Öl anschwitzt, nicht berücksichtigt. Auch die Zeit, die es dauert, bis die 800 Milliliter Wasser kochen, ist im Zeitplan nicht drin. Nach insgesamt 17 Minuten Garzeit hat der Reis zudem noch Biss, so dass wir empfehlen, 5 Minuten Garzeit ranzuhängen. Insgesamt sollte man also mindestens 30 Minuten einplanen, bis der Eintopf auf dem Tisch steht.
Was auch nicht ganz stimmt ist die Produktbezeichnung. Sie lautet „Curry Linsen Eintopf“. Drin ist aber vor allem Reis. Er hat einen Anteil von 50 Prozent, erst danach folgen die Roten Linsen mit 28 Prozent.
Von den Zutaten her haben wir aber (fast) nichts zu bemängeln. Neben Reis und Linsen kommen viele Gewürze in die Tüte, so Curry, Curcuma und Ingwer. Dazu Sonnenblumenöl und eine Prise Zucker in Form von Glucose-Sirup. Gut, man hätte auch Rohrohrzucker nehmen können, aber so verteilt sich die Süße besser. Hefeextrakt ist nicht enthalten. Das finden wir gut, steckt er doch oft in Fertiggerichten, um den Geschmack der Zutaten zu intensivieren. Wie Glutamat steht er im Verdacht, den Appetit anzuregen und so zum Vielessen zu verführen.
Vermutlich darum ist viel Kochsalz im Curry Linsen Eintopf. Denn auch Salz hebt den Eigengeschmack der Zutaten. Je Portion Eintopf, zubereitet aus 100 Gramm Trockenmischung, nimmt man 4,6 Gramm Kochsalz zu sich und damit gut zwei Drittel der Tagesempfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (sechs Gramm). Selbst wenn die Suppe an drei Personen geht, wird mit einem Teller Suppe schon die Hälfte der Tagessempfehlung für Salz erreicht. Ein hoher Kochsalzkonsum ist vor allem für salzsensitive Menschen von Nachteil. Diejenigen also, die auf Salz im Essen mit erhöhtem Blutdruck reagieren. Viel Salz fördert auch die Gewöhnung an salzreiche Speisen. Die ist insbesondere für Kinder ungünstig, weil viel Salz die Zunge „platt“ macht, also das Geschmacksempfinden vermindert. Sie fordern dann stärker gesalzene und gewürzte Speisen.
Geschmacklich finden wir den Eintopf aber lecker. E ine harmonische Mischung aus Reis, Linsen und scharf-wärmenden Gewürzen, die den Eintopf aber nicht zu scharf werden lassen.
Wegen des hohen Salzgehaltes müssen wir den Eintopf um eine Stufe abwerten. Der Curry Linsen Eintopf erhält in der Ampel von Bio-Food-Tester damit die Bewertung Gelb.
Auf einen Blick:
(1) Abwertung: Der Kochsalzgehalt je Portion ist zu hoch. Wer eine Portion (zubereitet aus 100 g Trockenprodukt) Eintopf isst, nimmt fast zwei Drittel der von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlenen täglichen Kochsalzmenge von sechs Gramm auf. Wird der Eintopf durch drei Personen geteilt, erhält jede etwa die Hälfte der akzeptablen Salzmenge. Auch das ist zu viel.
© Bio-Food-Tester