Produkt der Woche: Soja-Bolognese von Davert
Ende Oktober veröffentlichte die Weltgesundheitsorganisation (WHO), dass rotes Fleisch krebserregend sei. Korrekter gesagt geht´s um die Wurst. Schon 50 Gramm verarbeitetes Fleisch wie eben Wurst, Schinken und Speck täglich sollen das Risiko für Magenkrebs um 18 Prozent erhöhen. Verarbeitetes Fleisch steht nun in der Gruppe der Krebserregenden Stoffe. Fleisch pur bekam auch einen drauf. Es ist „wahrscheinlich krebserregend“. Das Risiko liege bei 17 Prozent, wenn täglich ca. 100 Gramm Rind, Schwein, Lamm oder Wild gegessen werden. Zwar sind noch viele Fragen offen – ist Bio besser?, wird das Risiko durch bestimmte Beilagen wie Gemüse und Gewürze gemindert?, welchen Einfluss hat die jeweilige Rasse? – doch die Meldung hat manchen den Appetit verdorben – laut Marktforscher YouGov wollen nun 15 Prozent der Deutschen weniger Fleisch und Wurst essen – und der Blick wendet sich sofort den vegetarischen Alternativen zu.
Fleischersatzprodukten etwa. Wir sind zwar keine großen Fans davon, da wir meinen, entweder esse ich Fleisch oder eben nicht. Aber da es sie nun mal gibt, und sie eine Brücke schlagen können ins vegetarische Leben, kommen sie bei Bio-Food-Tester regelmäßig auf den Prüfstand. Diese Woche haben wir uns die Soja-Bolognese von Davert genauer angeguckt und probiert. Es handelt sich um einen fertigen Mix, der nur noch mit Wasser vermischt und durch 200 Gramm Tomate und 1 Esslöffel Olivenöl verfeinert wird. In die Tüte kommen vor allem Soja-Schnetzel. Das ist entfettetes Sojamehl, das in einem Extruder erhitzt, gepresst und schließlich durch eine Düse gepustet wird. Sobald der Druck nachlässt, bildet sich die fleischähnliche Struktur. Auch Erdnussflipps und Katzentrockenfutter entstehen so. Das ist jetzt nicht despektierlich gemeint, aber eine Tatsache.
Zu den Schnetzeln gesellen sich noch Tomaten, Salz, Zucker, Gewürze, Dickungsmittel und etwas Sonnenblumenöl. Die Rezeptur ist recht schlicht für eine Fertigmischung. Wir finden sie nur etwas salzig. Je 100 Gramm fertige Bolognese ist´s fast ein Gramm. Am Tag sollten laut DGE ja nicht mehr als sechs Gramm Salz gegessen werden. Hier isst man also schon ein Sechstel. Wäre es ein Drittel, also zwei Gramm je Portion, würden wir abwerten. Man sollte also keinesfalls weiter würzen, etwa die Tomatensauce, die noch an die Bolognese für eine Lasagne gegeben wird.
Die zubereitete Bolognese finden wir auch recht salzig, wie der Geschmackstest ergab. Wir haben sie zunächst zubereitet, pur probiert und dann eine Lasagne damit hergestellt. Im Mix mit Nudeln, einem Tomatensugo plus Spinat und Käse geht es salzmäßig dann. Man sollte eben, wie gesagt, nicht noch zusätzlich salzen. Geschmacklich ist die Veggie-Bolognese gelungen. Sie schmeckt recht würzig – vor allem nach Kräutern und Knoblauch. Nicht wie eine Fleisch-Bolo, wenig nach Sojahack. Das ist auch gut so.
In der Ampel von Bio-Food-Tester erhält die Soja-Bolognese von Davert die Bewertung Grün.
Auf einen Blick: Soja-Bolognese von Davert
© Bio-Food-Tester