Produkt der Woche: Feto Kräuter von Taifun

Garantiert kein Feta, „Feto“. Foto: Taifun

Wir haben schon mehrfach über sie berichtet: fermentierte Lebensmittel. Denn sie sind klar im Kommen. Meist noch als DIY-Version in Form von Kraut, Kefir und Kombucha aus der eigenen Küche. Doch immer öfters findet man in Bioläden frisches fermentiertes Sauerkraut zum Kauf, Kraut also, das NICHT erhitzt wurde wie üblicherweise und darum jede Menge Milchsäurebakterien enthält – außerdem verschiedene Kombuchas (bei uns im Bio-Food-Test).

Auf der BioNord-Messe sind wir kürzlich auf einen fermentierten Tofu gestoßen, den es seit kurzem zu kaufen gibt, den Feto Kräuter von Taifun. Die Kombination aus Fermentation plus Tofu ist noch relativ neu. In Bioläden und Veganläden gibt es zwar vereinzelt fermentierten Tofu. Aber bislang vor allem pur und damit leider eher fad. Jetzt gibt es ihn kräftig gewürzt.

Feto ist Tofu, der mit veganen Joghurtbakterien fermentiert und dann in reichlich Gewürzen „gewendet“ wurde, darunter Rosmarin, Basilikum, Thymian und Lavendelblüten. Die Kulturen seien vegane, aus Pflanzen gewonnene Mikroorganismen, die auch zur Herstellung von Joghurt verwendet werden, erklärt Taifun. Auch wenn die Bezeichnung „Milchsäure“ lautet, so kann sie grundsätzlich pflanzlicher Herkunft sein; bei der Sauerkrautherstellung entsteht nichts anderes als pflanzliche Milchsäure. Bei dem Taifun-Feto kommt Lactobacillus thermophilus zum Einsatz. Wie bei allen veganen Kulturen ist aber immer die Frage, ob tatsächlich niemals eine tierische Kultur als Grundlage für die vegane Variante verwendet, das heißt, in einem tierischen Milieu gewonnen wurde.

Die Rezeptur ist schlicht. Neben Tofu und Kräutern ist in Feto nur Salz enthalten (und die unvermeidlichen Gerinnungsmittel).

Geschmacklich hat es Feto drauf. Er schmeckt fein säuerlich und zugleich kräftig nach Kräutern, vor allem Rosmarin gibt den Ton an. Ein wenig erinnert er an einen gewürzten Feta.

Darauf soll wohl auch die Bezeichnung „Feto“ hinweisen. Wir finden jedoch, dass ein Käse nur dann Feta heißen sollte, wenn es sich tatsächlich um ein Milchprodukt handelt. Wortspiele wie bei veganen Alternativen üblich verwirren nur und provozieren die nächste juristische Auseinandersetzung.

Fermentierte Lebensmittel haben es drauf. Sie verdienen eigene Produktbezeichnungen, keine Nachahmer-Namen.

Sonst sind wir mit Feto Kräuter aber vollauf einverstanden. Nach unserer Bio-Bewertung ist das Produkt Grün.

Auf einen Blick: Feto Kräuter von Taifun

Anbieter	Taifun
Wie heißt es?	Feto Kräuter
Preis pro Packung (200 g)	3,19 €
Werbung	„Vegan“, „Fein säuerlich im Geschmack“
Nährwerte je 100 g	Energie: 126 Kcal, Eiweiß: 15 g, Fett: 6,4 g, davon gesättigte Fettsäuren: 1,5 g, Kohlenhydrate: 1,9 g, davon Zucker: < 0,5 g, Salz: 1,7 g
Was steckt drin?	Tofu 97 % (Sojabohnen  55 %, Wasser, Gerinnungsmittel: Magnesiumchlorid, Calciumsulfat), Meersalz, Kräuter 1,2 % (Rosmarin, Basilikum, Bohnenkraut, Majoran, Oregano, Thymian, Anis, Lavendelblüten), vegane Joghurtkultur: Str. thermophilus
Alles Bio?	Nein, nicht Gerinnungsmittel, Joghurtkultur
Was fällt auf?	Der Tofu ist fermentiert, d.h. er wird mit Hilfe einer Joghurtkultur gesäuert. Das ist in Verbindung mit Tofu relativ neu. Der Tofu soll dadurch bekömmlicher werden, da Kohlenhydrate und Zucker abgebaut werden. Jedoch ist der Kohlenhydratgehalt von Tofu eh gering. Die Bekömmlichkeit von Tofu wird vor allem durch viel Eiweiß erschwert. Trotzdem trägt Fermentation hier zur Verträglichkeit bei. Die Joghurtkultur ist vegan. Sie sei aus Pflanzen gewonnen und entspreche den Kulturen, die auch zur Herstellung von veganem Käse und Joghurt verwendet werden, erklärt Taifun. Die Rezeptur von Feto ist schlicht. Neben den Zutaten für Tofu sind nur Gewürze, Salz und die Kultur enthalten. Das finden wir gut. Verwirrend ist jedoch der Name „Feto“. Er suggeriert „Feta“, den gesäuerten Frischkäse. Wir finden solche Nachahmer-Bezeichnungen schwierig. Gerade fermentierte Lebensmittel sind etwas Eigenes und sollten sich auch so darstellen.
Wie schmeckt´s	Feto schmeckt, wie versprochen, angenehm säuerlich. Die Kräuter und hier insbesondere Rosmarin, sind sehr intensiv, was sich toll zu der feinen Säure ergänzt. Die Konsistenz ist angenehm weich. Der fermentierte Tofu schmeckt kalt zu Salat oder Brot und auch gebraten. Insgesamt gelungen.
Da geht noch was…	Eigene Produktbezeichnung, die Fermentation hervorhebt, z.B. Fe-Tofu, nicht herkömmliche immitiert.
Bewertung
Grund für Abwertung	Kein

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