Produkt der Woche: Coconut Yoghi Mango von Happy Coco
Kokos boomt. Ob Kokosöl, Kokosmilch, Kokoswasser, Kokoschips, Kokosblütenzucker…. In Bio-Supermärkten und auch im konventionellen LEH gibt es fast wöchentlich neue Produkte aus der Kokosnuss. Das ist schon erstaunlich, denn lange Zeit gab es außer dem quietschsüßen Bounty, den Kokosmakronen vom Bäcker und dem Kokosfett zum Fondue kaum Kokosprodukte in den Läden. Doch der Boom von Superfood bringt nun auch die Lebensmittel aus der Kokosnuss mit sich. Zwar ist Kokosfett kein echtes Superfood, es enthält vor allem gesättigte Fette. Sie scheinen aber etwas besser bekömmlich zu sein als vergleichsweise tierische gesättigte Fette. Auch andere Kokos-Lebensmittel wie Kokoswasser oder -Chips werden überschätzt. Meist wird ihr Mineraliengehalt beworben (Kalium…), aber deswegen muss niemand Kokoswasser trinken oder Kokoschips essen. Mineralstoffe und Spurenelemente bekommt man billiger über heimisches Superfood wie Leinsamen oder Buchweizen. Aber das ist eine andere Diskussion – und wir wollen hier keinen Shitstorm lostreten.
Tatsächlich ist Kokos spannend, denn aus der Milch lässt sich eben alles Mögliche herstellen. Zum Beispiel Kokos-Joghurts, die für Veganer eine leckere Abwechslung sind. Diese Woche nehmen wir darum den neuen Coconut Yoghi Mango von Happy Coco unter die Lupe. Enthalten ist natürlich erst einmal Kokosmilch. Dazu kommt eine Mango-Frucht-Mischung von zehn Prozent. Sie enthält jedoch neben Frucht auch „natürliche Aromen“. Diese werten wir klar ab, da sie einen Geschmack vortäuschen, der so im Lebensmittel nicht enthalten ist. Mango pur wäre besser, auch wenn dann mehr davon in den Becher müsste, um einen guten Mango-Geschmack zu erhalten. Problematisch auch, dass im Internet damit geworben wird, dass mit dem Verzehr des Joghurts „Nichts untergejubelt (wird): Kein Zucker, kein Aroma, keine Konservierungsstoffe – nada, niente, nix.“ Dass Aromen drin sind wird zwar auf dem Becher deklariert, aber die Werbung stimmt so einfach nicht – diese Aussage ist schon ein starkes Stück. Somit vergeben wir das in unserer Bio-Bewertung vorgesehene kleine „Fragezeichen“ für irreführende Werbung. Hier wünschen wir uns mehr Klarheit.
Ansonsten sind wir aber einverstanden. Die Rezeptur ist recht schlicht für einen veganen Joghurt, der Zuckergehalt sehr im Rahmen mit knapp zehn Gramm je Becher (125 g), und statt Dickungsmittel wird einfach Tapiokastärke verwendet. Außerdem sind die Joghurtkulturen nach Angaben des Anbieters Vegan und Bio. Das Produkt Fairtrade-zertifiziert.
Schmecken tut´s auch. Der Mango-Geschmack ist fruchtig-aromatisch, was aber ja auch vom zugesetzten Aroma kommt. Die Süße ist voll ausreichend – sofern man keine quietsch-süßen Fruchtjoghurts gewohnt ist, die Cremigkeit ist gut. Insgesamt sehr lecker!
Nach unserer Bio-Bewertung ist der Coconut Yoghi Mango von Happy Coco „Gelb?“ Abgewertet haben wir die natürlichen Aromen und die irreführende Werbung.
Auf einen Blick: Coconut Yoghi Mango von Happy Coco
Anbieter | Happy Coco |
Wie heißt es? | Coconut Yoghi Mango |
Preis pro Stück (125 g) | 1,90 € – 2,40 € |
Werbung | „Kein Zucker“, „kein Aroma“, „100 % vegan“ |
Nährwerte je 100 g | Energie: 185 Kcal, Eiweiß: 1 g, Fett: 14,7 g, davon gesättigte Fettsäuren: 12,8 g, Kohlenhydrate: 11,8 g, davon Zucker: 7,7 g, Kochsalz: 0,05 g |
Was steckt drin? | Kokosmilch 86%, Mango Mix 10 % (Mango, Agavensirup, Zitronensaft, Natürliche Aromen), Tapiokastärke 3 %, vegane Yoghurt-Kulturen |
Alles Bio? | Nein. Nicht: Natürliche Aromen |
Was fällt auf? |
|
Wie schmeckt´s? |
|
Da geht noch was… |
|
Bewertung | ? |
Grund für Abwertung |
|
© Bio-Food-Tester
Gestern gekauft mit Mindesthaltbarkeitsdatum 26. Dezember. Heute, 23. Dezember öffnet ich das Coconat Yoghi Mango von Happy Coco und blicke in zwei große grüne Schimmelaugen. Okay, denke ich mir. Kann passieren und öffne das Coconat Yoghi Erdbeer. Hier das selbe Spiel.
Vier Euro fürs Klo. Und drei stehen noch ungeöffnet im Kühlschrank. Welch‘ ein Fehlkauf. Nie mehr wird ein Coconat Yoghi-Produkt von Happy Coco bei mir im Einkaufswagen laden.
Schade.