Produkt der Woche: Kürbis Ketchup von Georg Thalhammer

Kürbis_Ketchup

Schön scharf durch Curry: Kürbisketchup Foto: Georg Thalhammer

Jetzt ist Kürbiszeit. In die Suppe oder in den Ofen sollte unserer Ansicht nach aber nicht irgendein Kürbis kommen. Für die Suppe ist der Hokkaidokürbis besonders lecker und geeignet. Er schmeckt nicht nur aromatischer als der gemeine Kürbis, der meist als Halloweenmaske endet. Hokkaido kann mit der Schale gekocht werden, so dass die Zubereitung kein Kraftakt ist, sondern ganz einfach. Auch ein Spaghettikürbis ist witzig. Er gart, halbiert, mit Schale im Ofen. Ist er fertig, erinnert das Fruchtfleisch von der Konsistenz her an Spaghetti. Nur schmeckt es anders. Gemüsiger.

Als große Kürbisfans haben wir im vergangenen Jahr mehrere Kürbisprodukte probiert. Das Kürbispesto von La Selva war dabei. Auf der Biofach 2014 fielen uns zudem die Produkte von Georg Thalhammer auf. Ein Schwerpunkt ist hier die Verwendung  von Hokkaidos. Aber nicht irgendwelche Kürbisse kommen in die Verarbeitung, sondern Kürbisse, die nach den Richtlinien von Naturland, Bioland oder Demeter erzeugt werden. Verarbeitet werden wiederum vor allem Kürbisse mit kleinen Schönheitsfehlern, die über den Handel nicht vermarktet werden können, weil sie entweder zu groß oder zu klein sind, Druckstellen haben oder farblich nicht der Norm entsprechen. Unter dem Motto `Zu schade für die Tonne´ werden sie also bei „Georg“, so das Label,  zu Suppen, Püree, Pulver, Nudeln und Babykost verarbeitet.

In die Regale geschafft hat es gerade der Kürbis Ketchup. Seit der Biofach 2014, auf der das Produkt den „Best New Product Preis“ in der Kategorie `Kochen und Backen´ gewann, wurde das Produkt immer weiter entwickelt. Die Konsistenz wurde verändert und auch die Haltbarkeit war zunächst nicht optimal. Dann war es geschafft.

Bio-Food-Tester hat sich den  Kürbis Ketchup angeguckt und probiert. Zum Großteil besteht er natürlich aus Hokkaido. Apfelessig, Orangen- und Limettensaft bringen Säure und sorgen für Haltbarkeit. Gesüßt ist der Ketchup mit Agavendicksaft und Rohrohrzucker. Der Zuckergehalt ist sensationell gering. Er beträgt je 100 Gramm Ketchup nur gut neun Gramm. In einer Portion (20 Gramm) sind gerade mal knapp zwei Gramm Zucker enthalten. Das ist etwa halb so viel wie in üblichen Bio-Tomatenketchups und viel weniger als in herkömmlichen roten Soßen.

Ein wenig gestört hat uns das Dickungsmittel Johannisbrotkernmehl. Es gibt der gelben Sauce Konsistenz. Sorgt also dafür, dass sie gemächlich aus der Flasche gleitet und nicht fließt. Eine Vorversion des Ketchups kam noch ohne Dickungsmittel aus, war aber wesentlich flüssiger und nach halbjähriger Lagerung sogar dünn. Das ist wiederum nicht ideal zur Currywurst oder zu Pommes und überhaupt für Ketchup. Auch wenn uns eine Lösung ohne Dickungsmittel lieber wäre, werten wir das eingesetzte Johannisbrotkernmehl nicht ab. Es ist nach EU-Bio-VO erlaubt.

In der Ampel von Bio-Food-Tester erhält der Kürbis Ketchup von Gerog Thalhammer die Bewertung Grün.

 

BFT_Ampel_Paprika_gruen

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Auf einen Blick: Kürbis Ketchup

Anbieter Georg Thalhammer
Wie heißt es? Kürbis Ketchup
Preis pro Flasche (450 ml) € 3,49 – 3,79
Werbung „Wenig Zucker“, „vegan“
Nährwerte je Portion (20 g) Energie: 13,6 Kcal, Eiweiß: 0,3 g, Fett: 0,19 g, Kohlenhydrate: 2,36 g, davon Zucker: 1,88 g, Kochsalz: 0,09 g
Was steckt drin? Hokkaido-Kürbispüree (70 %), Wasser, Apfelessig, Orangen- und Limettensaft (aus Konzentrat), Agavendicksaft, Rohrohrzucker, Paprikamark, Weizenstärke (glutenfrei), Johannisbrotkernmehl, Meersalz, Currygewürzmischung (enthält Senfmehl), Gewürze
Alles Bio? Ja
Was fällt auf? Die Rezeptur enthält wie beworben sehr wenig Zucker. Der Gehalt liegt um etwa ein Drittel bis zur Hälfte unter dem von üblichen Bio-Tomatenketchups. Gesüßt wird mit Agavendicksaft und Rohrohrzucker.Hefeextrakt und andere den Geschmack verstärkende Zutaten sind nicht drin. In dem Ketchup ist das Bindemittel Johannisbrotkernmehl enthalten. Eine uns vorliegende Ketchup-Probe des Anbieters von Februar 2014 war noch ohne Dickungsmittel. Ca. sechs Monate nach Abfüllung war der Ketchup jedoch recht flüssig. Aus technischen Gründen ist der Einsatz also nachvollziehbar. Schöner wäre aber eine Rezeptur ohne Dickungsmittel.
Die Rezeptur ist vegan.

Der Ketchup soll nach dem Öffnen innerhalb von vier Wochen verbraucht werden. Das ist ungewöhnlich. Andere Ketchups halten geöffnet monatelang. Das liegt daran, dass hier hauptsächlich Kürbis und nicht Tomaten in die Flasche kommen. Tomaten enthalten viel stabilisierende Säure. Wegen der Säure wird Tomatenketchup aber auch viel Zucker zugesetzt. Das ist bei Kürbis in dieser Menge nicht nötig. Man kann nicht alles haben.

Wie schmeckt´s? Sehr würzig, nach Nelken, Curry und Zimt, schön scharf. Der Kürbisgeschmack kommt nur leicht durch, ist aber vorhanden. Es könnte kräftiger sein. Der Ketchup ist ein Feuerwerk an Geschmack. Er passt unserer Meinung nach auch zu Kartoffeln und, verdünnt, als Salatsauce. Empfohlen wird er zu Pommes, Currywurst, Nudel- und Reisgerichten, für Soßen, zum Grillen und in Dips. Insgesamt eine gelungene und durch Kürbis vor allem innovative Rezeptur.
Da geht noch was… Keine Dickungsmittel. Mehr Kürbisgeschmack.
Bewertung BFT_Ampel_Paprika_gruen
Grund für Abwertung Kein

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