Produkt der Woche: Minestrone Dinkel Eintopf aus „Le Marche“

Minestrone ohne Gemüse, aber mit Hülsenfrüchten Foto: Terra Bio

Hülsenfrüchte sind nicht gerade die Lebensmittel, die bei Familien sehr oft auf den Tisch kommen. Zu lange Einweich- bzw. Kochzeit, kein ausgeprägter Geschmack. Irgendwie altmodisch scheint das Ganze. Jedoch sind sie sehr gesund. Sie enthalten hochwertiges Eiweiß, außerdem Zink, Eisen und vor allem: viele Ballaststoffe. Eine Portion deckt schon ein Fünftel des Tagesbedarfs an Ballaststoffen.
Hülsenfrüchte sind auch nicht gerade die Lebensmittel, die man mit Italien in Verbindung bringt. Jenem Land, in dem es angeblich vor allem Pasta, Tomaten und Ricotta gibt. Oder Pizza.

Bio-Food-Tester hat ein Produkt entdeckt, das Beides vereint: Guten Geschmack, Gesundheit und einen Hauch Italien: die Minestrone – Dinkel Eintopf aus „Le Marche“. Wie der Name schon sagt, kommt das Produkt aus Italien. Genauer gesagt: aus den Marken, le Marche, der Kornkammer Italiens. Dort gibt es Terra Bio, eine Kooperative mit ca. 80 Landwirten. Sie betreiben Bio-Anbau nach Naturlandkriterien und sind zudem fair zertifiziert. D.h. faire Löhne, faires Miteinander und natürlich Bio-Produkte in Naturland-Bio-Qualität.

Die Landwirte liefern ihre Rohstoffe, ob Dinkel, Kichererbsen, Hartweizen, Linsen oder Erbsen, bei der Kooperative Terra Bio im italienischen Urbino ab. Dort werden die Produkte mehrfach kontrolliert, dann gereinigt, getrocknet, gelagert und dann entweder zu z.B. Pasta verarbeitet oder – wie Getreide und Hülsenfrüchte – solo und als Mix verpackt. Bio-Food-Tester hat die Kooperative im Juni besucht und sich ein Bild von der Arbeit gemacht. Ob mehrstufige Rohstoffkontrolle, Lagerhaltung, Reinigung er Rohware oder Verkauf, wir hatten einen guten Eindruck von Terra Bio.

Ob die Produkte schmecken und bekommen, wollten wir natürlich auch wissen. Auf den Prüfstand kommt bei Bio-Food-Tester diese Woche also die Minestrone – Dinkel Eintopf aus „Le Marche“. Es ist eine Mischung aus Dinkel, roten und grünen Linsen sowie Erbsen. Mehr nicht. In der fertigen Minestronemischung ist keine Brühe enthalten und auch kein getrocknetes Gemüse. Auch wenn es somit kein Fertigprodukt im herkömmlichen Sinne ist: wir finden Mixe dieser Art kann der Bio-Supermarkt gebrauchen. So kann jeder zu Hause nach eigenem Gusto entscheiden, ob die Brühe, die dazu kommt, selbst gekocht ist oder ein Instant-Produkt verwendet wird. Mit wie viel Salz die Minestrone gewürzt wird und mit welchem Gemüse verfeinert.

Ein Fix-Produkt ist die Minestrone nicht. Sie muss etwa 45 Minuten köcheln. Durch die Verwendung von roten und grünen Linsen, halbierten Erbsen sowie Dinkel, die relativ schnell gar sind, dauert es aber nicht ewig. Ein Hinweis, dass sich die Mixtur einweichen und dann in etwa 30 Minuten zubereiten lässt, wäre jedoch hilfreich. Auch lässt sich die Minestrone z.B. morgens ankochen und quillt dann bis mittags an einem warmen Ort, etwa in eine Decke gehüllt. Zur Essenszeit ist sie dann schon fast gar. Es funktioniert, wir haben es ausprobiert.

Um die Minestrone geschmacklich zu beurteilen haben wir sie nach dem aufgedruckten Rezept mit Karotten, Zwiebeln, Lauch und Kartoffeln sowie passierten Tomaten zubereitet. Der Clou des Rezepts ist die Zugabe von unbehandelter Bio-Parmesanrinde 15 Minuten vor Ende der Garzeit. Insgesamt hat uns die Minestrone sehr gut geschmeckt. Die Hülsenfrüchte und der Dinkel geben ihr Biss, das Gemüse Leichtigkeit. Es ist eine sättigende Mahlzeit, die mehrere Stunden vorhält.

Das kann betont werden. Denn Minestrone nach hiesigem Verständnis ist ein Gemüseeintopf mit etwas Reis oder Nudeln. Beim Italiener bestellt man Minestrone als Primi Piatti, als ersten Gang also, der noch Platz für Weiteres lässt. In den Marken, wo wir an verschiedenen Essen teilnahmen, ist die Getreide-Minestrone  eine von mehreren Speisen, die uns nach den kleineren Vorspeisen gereicht wurde, etwa frittierte Zucchini oder gebackene Kartoffelscheiben. Sie war ein Zwischengang vor dem Hauptgericht.

Die Minestrone aus „le Marche“ ist auch etwas komplett anderes als der Gemüseeintopf  vom Italiener. Sie erinnert eher an einen warmen Getreide-Salat mit Gemüse, ist also gar kein „Eintopf“, sondern etwas Festes. Auch wenn die Bezeichnung „Minestrone“ somit nicht der hiesigen Verzehrerwartung entspricht – und vielleicht sogar in die Irre leidet, so werten wir dies nicht ab. Wir sprechen hier von Original italienischer Marken-Küche, keinem eingedeutschten Produkt. Da die Packung durchsichtig ist, lässt sich vor dem Kauf ein Blick hineinwerfen.

In der Ampel von Bio-Food-Tester erhält die Minestrone – Dinkel Eintopf aus „Le Marche“ die Bewertung Grün.

Auf einen Blick: Minestrone – Dinkel Eintopf aus „Le Marche“

Anbieter	Terra Bio
Wie heißt es?	Minestrone Dinkel Eintopf aus „Le Marche“
Preis pro Packung (500g)	€ 3,49
Werbung	„Aus wertvollem Dinkel und eiweißreichen Hülsenfrüchten“
Nährwerte je Portion (80 g)	Energie: 278 Kcal, Eiweiß: 14,6 g, Fett: 1,9 g, Kohlenhydrate: 47,6 g, davon Zucker: 1,5 g, Ballaststoffe: 6,2 g Kochsalz: 0,09 g
Was steckt drin?	Geschälter Dinkel, grüne Erbsen, grüne Linsen, rote Linsen
Alles Bio?	Ja.
Was fällt auf?	Die „Minestrone“ ist nicht fertig zubereitet mit z.B. getrocknetem Gemüse, Gewürzen und Brühe. Sie besteht wirklich nur aus Dinkel und Hülsenfrüchten. Das finden wir gut. So kann jeder nach Gusto „seine“ Minestrone zubereiten. Fertige Mischungen enthalten oft den unerwünschten Hefeextrakt und viel Salz.Die Bezeichnung „Minestrone“ für eine   Hülsenfrucht-Getreidemischung verwirrt zwar. Nach der hiesigen Verzehrsauffassung erwartet man einen dickflüssigen Eintopf mit viel Gemüse. Jedoch ist die hier vorgestellte Minestrone ein typisches Gericht aus den italienischen Marken, „le marche“, das seine eigenen Spielregeln hat. Der Mensch kann ja dazu lernen. Dabei hilft die Verpackung. Sie ist durchsichtig.So sehen Verbraucher auf den ersten Blick, dass es kein fertiger Gemüseeintopf ist, sondern „nur“ Hülsenfrüchte und Dinkel darin enthalten sind.
Wie schmeckt´s?	Kernig und aromatisch-gemüsig. Die Minestrone ist etwas völlig anderes als das, was es beim Italiener als Vorspeise gibt oder in den einschlägigen Kochbüchern als Minestrone vorgeschlagen wird. Durch den hohen Anteil an Dinkel, Linsen und Erbsen sättigt sie gut. Das viele Gemüse, das dazu kommt, nimmt ihr aber das Schwere, das Eintöpfe sonst an sich haben.Wir haben die Minestrone nach dem aufgedruckten Rezept zubereitet. Auch wenn wir Lebensmittel sonst so probieren, wie sie aus der Packung kommen, hier sind wir von unseremSchema abgewiche. Denn die alleinige ungewürzte Minestrone-Mischung wird wohl niemand essen, weil sie dann ebenso fad ist wie Pasta pur. In die Suppe kommen nach dem angegebenen Rezept: weiße Zwiebeln, Karotten, Lauch und Kartoffeln, Gemüsebrühe, passierte Tomaten, die Rinde von unbehandeltem Bio-Parmesan und Rosmarin. Zubereitet wird alles mit Olivenöl. So schmeckt´s einfach lecker.
Da geht noch was…	Die Zubereitungszeit laut Packung beträgt rund 45 Minuten. Das bedeutet: keine schnelle Küche. Die Minestrone-Mischung lässt sich aber auch schon am Abend zuvor einweichen, dann geht’s schneller. Oder man kocht sie morgens einmal auf und lässt sie an einem warmen Ort ausquellen. Mittags ist sie dann schon weitgehend gar und es muss nur noch das Gemüse dazu und alles noch einmal 15 Minuten köcheln. Ein Hinweis auf die Fix-Zubereitung wäre hilfreich. Hülsenfrüchte werden oftmals nicht (mehr) zubereitet, weil die Arbeitszeit vielen zu lang erscheint.
Bewertung
Grund für Abwertung	Kein

 © Bio-Food-Tester