Produkt der Woche: Wheaty Spacebar veganer Snackriegel

Wheaty_Snackriegel

Foto: Veganic

Vegan essen ist in. Täglich kommen neue Produkt auf den Markt. Nicht nur Bioläden, auch konventionelle Supermärkte und Discounter bieten sie an. Und auf der Frankfurter Buchmesse gab es keinen Kochbuchverlag, der nicht mindestens ein Vegan-Kochbuch dabei hatte.

Fleischskandale, Umetikettierung von Gammelfleisch und Berichte über Massentierhaltung haben den Verbraucherinnen und Verbrauchern den Appetit auf Wurst und  Fleisch gründlich verdorben. Sie essen ganz oder öfters vegetarisch, verzichten also auf Produkte vom toten Tier. Oder sie essen gleich ganz Vegan, lehnen somit sämtliche Produkte vom Tier ab – und greifen zu rein pflanzlicher Nahrung. Das ist eine gute Entwicklung. Denn dass wir zu viel Fleisch essen und sich damit ökologische wie gesundheitliche Probleme auftun, ist bekannt.

Weniger gesprochen wird darüber, dass auch Veganprodukte nicht immer das Gelbe vom Ei sind. Denn das vegane Leben wird häufig mit einer Menge Zusatzstoffe und hoch verarbeiteten Lebensmitteln erkauft. So müssen die veganen Produkte, die oft aus Weizeneiweiß oder Soja hergestellt werden, ja irgendwie zusammenhalten. Vegan-Wurst und -Käse müssen also schnittfest sein, Vegan-Joghurt soll wie ein herkömmlicher dickflüssig aus der Packung fließen bzw. nicht vom Löffel rutschen. Und nach irgendwas schmecken soll es auch, weshalb gern mit Aromen nachgeholfen wird.

Bio-Food-Tester hat sich diese Woche den Wheaty Spacebar von Topas angeguckt. Der herzhafte Snackriegel mit einem Prozent Hanfsaat sieht aus wie ein rechteckiges Würstchen. Es soll unterwegs, mal eben zwischendurch, gegessen werden. Der Riegel besteht vor allem aus Weizeneiweiß, etwas Fett und eben Hanfsaat. Geschmack bekommt die an sich fade Eiweißgrundlage durch Gewürze, Salz und Hefeextrakt. Während Gewürze und Salz in Ordnung sind, kritisiert Bio-Food-Tester den Einsatz von Hefeextrakt. Wie der umstrittene Geschmacksverstärker Mononatriumglutamat (E 621) hat auch Hefeextrakt Glutaminsäure in sich, die appetitanregend ist, zum Vielessen verführt und Übergewicht fördert. In einem Internetshop, in dem man den Snackriegel bestellen kann, schreibt eine Kundin denn auch: „Seit ich ihn 2002 zum ersten mal zwischen die Kiemen bekam, bin ich süchtig danach.“

Das können wir nachvollziehen. Geschmacklich ist der Riegel nämlich ansonsten in Ordnung. Er mundet nicht zu salzig, hinterlässt einen Hauch Kümmel, ist angenehm mild geräuchert und die Hanfsamen, auf die man beißt, knuspern schön beim Essen. Allerdings hat er eine etwas zu feste Konsistenz.

Wegen der Verwendung von Hefeextrakt erhält der Wheaty Spacebar nur die Bewertung Gelb in der Ampel von Bio-Food-Tester.

BFT_Ampel_Paprika_gelb

 

Auf einen Blick: Wheaty Spacebar veganer Snackriegel

Anbieter Topas Klaus Gaiser
Wie heißt es? Wheaty Spacebar
Preis pro Stück (35 g)
1,19 €
Werbung „Lange haltbar“, „wenig und natürlich rein pflanzliches Fett“
Nährwerte je Portion (35 g) Energie: 105 Kcal, Eiweiß: 12,32 g, Fett: 4,5 g, Kohlenhydrate: 2,17 g.
Was steckt drin? Wasser, Weizeneiweiß (33 %), Kokosfett, Hefeextrakt, Gewürze, Hanfsaat (1 %), Steinsalz, Zwiebeln, Verdickungsmittel Johannisbrotkernmehl und Guarkernmehl, Rauch
Alles Bio? Nein (nicht: Hefeextrakt)
Was fällt auf? Der Riegel enthält Hefeextrakt als Würze. Darin ist Glutaminsäure enthalten, die im Verdacht steht, Appetit-anregend zu wirken. Der Riegel enthält tatsächlich wenig und ausschließlich pflanzliches Fett und auch sonst keine tierischen Zutaten. Er trägt das Vegan-Logo.Lange haltbar ist er auch, und das ohne Kühlung. Das spricht dafür, dass die Zutaten stark hitzebehandelt wurden. Zudem ist der Riegel vakuumverpackt.
Wie schmeckt´s? Schön würzig nach Kümmel und Rauch, nicht  zu salzig. Insgesamt ein angenehmes Geschmackserlebnis. Die Konsistenz ist etwas zu fest.
Da geht noch was… Statt mit Hefeextrakt sollte der Hersteller mit mehr Gewürzen arbeiten.
Bewertung BFT_Ampel_Paprika_gelb
Grund für Abwertung (1)

 © Bio-Food-Tester

(1) Abwertung wegen der Verwendung von Hefeextrakt. Er ist zwar für Bio-Lebensmittel erlaubt, jedoch umstritten, da er wie E 621 (Mononatriumglutamat) vermutlich appetitanregend wirkt, zum Vielessen verführt und somit Übergewicht begünstigt.