Produkt der Woche: Tropicai Coconut Chips Sweet Blossom

Schmecken süß und kräftig nach Kokos: lecker! Foto: Tropicai

Schmecken süß und kräftig nach Kokos: lecker!
Foto: Tropicai

In den vergangenen Jahren hat eine Frucht die Runde gemacht: Die Kokosnuss. Lange Zeit nur als maßgebliche Zutat im Bountyriegel bekannt und vielleicht im Urlaub am Strand als frisches Viertel genossen, ist sie aus Naturkostläden inzwischen nicht mehr wegzudenken: Kokosmilch, Kokoswasser, Kokosblütenzucker, Kokosmus, Kokosfett und -öl und jetzt auch Chips findet man in den Regalen. Anders als im konventionellen Anbau werden Bio-Kokosnüsse nicht in Mono-, sondern in umweltgerechten Mischkulturen angebaut, die das Auslaugen der Böden verhindern und die Pflanzen stabiler machen. Die Bauern erhalten in der Regel einen fairen Preis und die Verarbeitung ist schonend.

Wir haben uns diese Woche die neuen Coconut Chips der Sorte Sweet Blossom von Tropicai angeguckt und probiert. Kokoschips sind nichts anderes als getrocknetes und damit kunspriges Kokosfruchtfleisch, das mit Kokosblütenzucker versetzt ist und eine Prise Salz erhält. Eine schlichte Rezeptur also, wie wir von Bio-Food-Tester sie begrüßen. Das Fruchtfleisch und damit die Chips enthalten jedoch nicht wenig Fett. Je Knabberportion (20 Gramm) sind elf Gramm enthalten, davon 10,2 Gramm gesättigte Fette, die in Verruf geraten sind, da sie Herz-Kreislauf-Erkrankungen fördern. Jedoch muss man unterscheiden: Kokosfett enthält knapp bis gut zur Hälfte Laurinsäure, die den Cholesterinspiegel senkt und somit herzschützend wirkt. Außerdem wird diskutiert, dass die enthaltenen mittelkettigen gesättigten Fettsäuren (MCT) den Appetit mindern und antimikrobielle Wirkungen haben. Gesättigt ist also nicht gleich gesättigt. Allein die Fettmenge von elf Gramm je 20 Gramm sollte man beim Snacken im Blick haben. Denn die ist nicht ohne.

Ebenso den Zuckergehalt. Je Portion (20 g) sind vier Gramm Zucker enthalten, also ein knapper Teelöffel. Kaum besser wird´s dadurch, dass die Chips mit Kokosblütenzucker gesüßt werden. Das ist – wie der Name schon sagt – der getrocknete Saft der Blüten, der ein paar mehr Mineralstoffe und Spurenelemente als herkömmlicher Zucker enthalten soll. Das wäre für uns allerdings kein Grund, ihn aufzuwerten, da die Mengen an Spurenelementen minimal sind und zudem auch Kokosblütenzucker die Zähne kaputt macht. Entscheidender finden wir dass er, wie für Naturprodukte empfohlen, sehr schonend gewonnen wird. Also nicht raffiniert oder gebleicht ist.

Geschmeckt haben uns die Chips. Sie entfalten im Mund ein kräftiges Kokosaroma, ganz ohne zugesetzte Aromastoffe. Sie schmecken leicht süß und sind schön knusprig. Dafür und für die schlichte Rezeptur ohne Zusatzstoffe gibt es in der Ampel von Bio-Food-Tester die Bewertung Grün.

Gestört hat uns allein die Werbung, die Chips seien „Glutenfrei“ und „frei von Geschmacksverstärkern“. Denn Beides ist unüblich für Fruchtchips – und somit eine Werbung mit Selbstverständlichkeiten. Dafür vergeben wir ein kleines Fragezeichen. Trotzdem: Die Coconut Chips Sweet Blossom sind ein guter, schlichter Snack und oberlecker.

 

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Auf einen Blick: Tropicai Coconut Chips Sweet Blossom

Anbieter Tropicai
Wie heißt es? Tropicai Coconut Chips Sweet Blossom
Preis pro Packung (120 g) 3,45 €
Werbung „Frei von Konservierungsstoffen“, „Frei von Geschmacksverstärkern“, „Glutenfrei“
Nährwerte je Portion (20 g) Energie: 126 Kcal, Eiweiß: 1,14 g, Fett: 11 g, gesättigte Fettsäuren: 10,2 g, Kohlenhydrate: 4,2 g, davon Zucker: 4,2 g
Was steckt drin? Kokosnussfleisch (79 %), Kokosblütenzucker (20 %), Salz
Alles Bio? Ja
Was fällt auf?
  • Eine schlichte Rezeptur ohne zugesetzte Aromen, die bei Fruchtchips nicht unüblich sind, zumindest bei konventionell erzeugten. Das gefällt uns.
  • Der Gehalt an gesättigten Fettsäuren ist mit gut zehn Gramm je Portion (20 g) recht hoch. Jedoch ist gesättigt nicht gleich gesättigt: Die mittelkettigen gesättigten Fettsäuren (MCT), wie sie hauptsächlich in Kokosfett enthalten sind, fördern die Gesundheit. MCTs werden in Verbindung gebracht mit der Minderung des Hungergefühls und antimikrobiellen Wirkungen. Die im Kokosöl enthaltene Laurinsäure hilft zudem, den Cholesterinspiegel zu senken.
  • Grundsätzlich ist der Fettgehalt mit elf Gramm je 20 Gramm recht hoch. Das sollte beim Snacken berücksichtig werden,
  • Der Zuckergehalt je Portion beträgt 4,2 Gramm und entspricht damit knapp einem Teelöffel. Dass es sich um Kokosblütenzucker handelt, ein Naturprodukt, das ein paar mehr Mineralstoffe liefert als herkömmlicher Zucker, ist für uns kein Grund zur Entwarnung. Jedoch handelt es sich hier um einen süßen Snack, so dass er auch ein wenig Süße enthalten kann. Weil es sich bei Kokosblütenzucker zudem um ein wenig bearbeitetes Naturprodukt handelt, werten wir die Chips wegen der Süßmenge nicht ab.
  • Ungünstig ist die Werbung im Internet „Glutenfrei“ und „frei von Geschmacksverstärkern“, denn beide Stoffe sind in Fruchtchips in der Regel nicht enthalten. Geschmacksverstärker sind ein typischer Zusatz für herzhafte Produkte, Gluten ist in getreidehaltigen Lebensmitteln enthalten. Wir vergeben für die nicht optimale Bewerbung mit Selbstverständlichkeiten ein kleines Fragezeichen, werten aber nicht um eine ganze Stufe ab.
Wie schmeckt´s?
  • Intensiv nach Kokos.
  • Süß, aber nicht zu sehr.
  • Die Chips sind sehr knusprig, sofern sie bald nach dem Öffnen gegessen werden. Reste sollten in der gut verschlossenen Dose aufgehoben werden, da sie sonst pappig werden.
  • Insgesamt geschmacklich sehr gelungen.
Da geht noch was…
  • Keine Werbung mit Selbstverständlichkeiten
Bewertung BFT_Ampel_Paprika_gruen?
Grund für Abwertung (1)

(1) Werbung mit Selbstverständlichkeiten. Kokos enthält naturgemäß kein Gluten und auch entsprechende Fruchtchips werden nicht damit versetzt oder angereichert. Frucht- und Kokoschips enthalten auch keine Geschmacksverstärker. Wenn, dann werden sie aromatisiert.

© Bio-Food-Tester