Produkt der Woche: Minisalami Snack von Alnatura
Als Kind nahmen viele von uns eine Bifi mit zur Schule. Jene Minisalami aus Schweine- und Rindfleisch, die sich direkt aus der Packung essen lässt. Das war aber nicht in der Grundschule, sondern später, auf der weiterführenden Schule, als es uncool war, Mutterns geschmierte Brote auszupacken. Als wir nun die Packung des neuen Bio-Salami-Snack von Alnatura öffneten, war er sofort wieder da, der wurstige Duft der Vergangenheit. Der Geruch der kleinen Wurst, eine Mischung aus Fett, Rauch und eben Gepökeltem, sitzt wohl fest in der Nase.
Bio-Food-Tester wurde neugierig und wollte wissen, was von der neuen kleinen Wurst in Bezug auf Zutaten und Geschmack zu halten ist. Drin ist vor allem Schweinefleisch, dazu etwas Rind, Schweinespeck, Salz, Zucker, Gewürze, Pökelsalz und Rauch. Die Rezeptur kommt der Original Bifi sehr nahe, obwohl man bei der Wurst von Unilever nicht erfährt, welche Gewürze darin enthalten sind. Die Zutaten der Minisalami von Alnatura sind natürlich auch Bio, und für die Herkunft des Fleisches werden Höfe im Rheinland und in Westfalen angegeben. Das ist ein Schritt aus dem anonymen Massenmarkt für Fleisch, dessen Herkunft die Kunden bei verarbeiteten Produkten nur schwer nachvollziehen können.
Soweit ist alles gut. Jedoch gefällt uns die Verwendung des Konservierungsstoffs Natriumnitrit nicht. Er wird heute vor allem eingesetzt, um Pökelgeschmack in die Wurst zu bringen und das Verfärben des Fleisches von Rot nach Grau zu verhindern. Nitrit verbindet sich jedoch mit Eiweißstoffen aus der Nahrung unter Hitzezufuhr zu Nitrosaminen, die im Tierversuch krebserregend sind. Da es auch ohne geht, wie z.B. die Ökoländer von Ökoland zeigen, werten wir die Verwendung von Natriumnitrit ab.
Sensorisch sind wir hingegen durchaus zufrieden. Der vertraute wurstige Geruch mit Fettnote der Vergangenheit ist, wie gesagt, gleich beim Öffnen der Packung wieder da. Und die Neue schmeckt auch so, oder so ähnlich. Etwas salzig zwar, aber das ist in Ordnung für eine Salami. „Mild-Würzig“, wie beworben finden wir die kleine Wurst hingegen nicht, da Salz die Aromen hebt und so zu einem würzigen, aber eben nicht milden Geschmackserlebnis führt. Die Konsistenz ist gut. Etwas fester als das Original, aber es ist ja auch weniger Fett drin.
In der Ampel von Bio-Food-Tester erhält der Salami Snack von Alnatura die Bewertung Gelb.
Auf einen Blick: Salami Snack von Alnatura
Abwertung (1): Die Miniwurst enthält den Konservierungsstoff Natriumnitrit. Er ist zwar nach EU-Öko-VO erlaubt, aber umstritten. In Verbindung mit Eiweißstoffen aus der Nahrung können sich unter hohen Temperaturen Nitrosamine bilden, die im Tierversuch krebserregend sind. Es bleibt also ein Restrisiko.
© Bio-Food-Tester
In der Ampel von Bio-Food-Tester erhält der Salami Snack von Alnatura die Bewertung Gelb.
Warum führt der hohe Zuckergehalt eigentlich nicht zur Abwertung? Da kommt Zucker gleich zweimal vor (so wird der hohe Zuckergehalt schön hinter verschiedenen Namen verschleiert): Dextrose (das ist Traubenzucker) und Vollrohrzucker. Weder das Eine noch das Andere ist strenggenommen Bio, es sind extrahierte und stark verarbeitete Industrieprodukte, außerdem ist mir (und auch vielen anderen Leuten) bis heute schleierhaft, was Zucker in einer Wurst eigentlich verloren hat? Es schmeckt sehr wohl auch ohne Zucker und das sogar noch besser!
Hallo Wilma,
da steht aber 0,025 Gramm Kohlenhydrate aus Zucker auf 25 Gramm bei den Nährwerten?! Also auf 100 Granm 0,1 Gramm oder 0,1 %!! Das ist ja nun wahrlich nicht viel, oder?
Dagegen ist über 36 mal soviel Salz drin.
Hallo Bio Food Tester Team 🙂 Ich finde die Alnatura Salami sehr lecker, aber mir ist das Nitritpökelsalz auch ein großes Dorn im Auge. Wie ihr schreibt bilden sich die (vermutlich) krebserregenden Stoffe unter Hitzeeinwirkung. Heißt das für mich ich kann die Salami bedenkenlos essen oder reicht bereits das saure Magenmilieu um Nitrosamine aus Nitrit zu bilden? Danke für eure Antwort.
Der saure Mageninhalt reicht wohl aus. Im Zuge der Diskussion um das Krebsrisiko von rotem, verarbeitetem Fleisch (IASC 2015) wird immer wieder das Nitrit aus Wurst und folgende Nitrosaminbildung genannt. Unabhängig von einer Erhitzung. Biorohwurst enthält aber oft weniger Nitritpökelsalz als konventionelle.