Produkt der Woche: Kulau Nuss von HaselHerz

Kulaunuss

Haselnüsse, Kokosblütenzucker. Sonst nix. Foto: Kulau

Die Idee kam Ebru Erkunt bei einem Türkeibesuch. Auf dem Frühstückstisch standen verschiedene landestypische Nusspasten, und sie fragte sich, warum es so etwas Leckeres eigentlich nicht in Deutschland gibt. Kurzum begab sich die im Ruhrpot aufgewachsene Türkin auf die Suche nach einer Manufaktur, Bio natürlich, und in der Türkei. Sie sollte für sie verschiedene Nusspasten aus türkischen Bio-Haselnüssen herstellen. Gesucht und gefunden hat sie dann eine kleine Bio-Manufaktur, die für sie zunächst einige Sorten Nusspaste aus Haselnüssen und Traubensüße produzierte, in verschiedenen Süßgraden und unterschiedlichen Konsistenzen. Das war 2013. Kürzlich, als klar war, dass die Produkte hierzulande ankommen, nahm sie eine weitere Sorte ins Sortiment auf, die Kulau Nuss.

Sie wird bei Bio-Food-Tester diese Woche geprüft. Die Rezeptur ist simpel. Ins Glas kommen nur gemahlene Haselnüsse und Kokosblütenzucker. Fertig. Es sind keine Emulgatoren, keine zusätzlichen Fette oder Magermilchpulver drin, die in Nussmusen oft enthalten sind und für die bessere Streichfähigkeit und sämige Konsistenz sorgen. Die Nüsse stammen aus dem Norden der Türkei, aus einer Region am schwarzen Meer, der Zucker wird von der Berliner Firma Kulau geliefert, die neben Kokoswasser und Kokosfett auch Blütenzucker anbietet. Daher der Name Kulau Nuss. Er stammt aus Indonesien von der Insel Java. Verarbeitet werden die Zutaten von Ebru Erkunt in Hamburg, wo sie auch abgefüllt werden. Von dort kommen seit Mitte April auch die übrigen HaselHerz-Sorten.

Natürlich ist die Nusspaste etwas üppig. Sie besteht ja auch zu 90 Prozent aus Nüssen. Aber es sind ungesättigte Fette, die Herzschützend wirken – und einzelnen Studien zufolge auch weniger schnell ansetzen als gesättigte Fette.

Der Geschmackstest ist sehr erfreulich: Die Haselnusspaste schmeckt so ähnlich, wie wenn man gemahlene Nüsse pur aufs Brot geben würde. Nur: besser. Denn der Kokoszucker liefert eine feine karamellige Süße, die das Nussige noch betont. Die Konsistenz ist leicht stückig, aber so hat man das Gefühl, tatsächlich eine Nusspaste zu essen, keine Creme. Insgesamt ein sehr leckeres Produkt. Überzeugt hat uns zudem die Schlichtheit der Rezeptur. Allein der Preis ist beachtlich. 7,29 Euro kosten 175 Gramm. Aber es ist ja auch fast nur Nuss drin. Und der Zucker ist kein weißer Industriezucker, er wird aus den Blütenständen der Kokospalme gewonnen.

In der Ampel von Bio-Food-Tester erhält Kulau Nuss die Bewertung Grün.

 

BFT_Ampel_Paprika_gruenLogo Bio-Food-Tester

 

 

 

Die neue Paste gibt in Hamburg in den Bio-Supermärkten von Bio Company, außerdem in Berlin, Potsdam und Dresden sowie demnächst online unter www.Haselherz.de, wo man auch die anderen HaselHerz-Pasten findet sowie bei www.kulau.de

 

Auf einen Blick: Kulau Nuss von HaselHerz

 

Anbieter HaselHerz
Wie heißt es? Kulau Nuss – Haselnussmus mit Kokosblütenzucker
Preis pro Glas (175 g) 7,29 €
Werbung „vegan“, „Glutenfrei“, „Laktosefrei“
Nährwerte je Portion (10 g) Energie: 68,7 Kcal, Eiweiß: 1,4 g, Fett: 6 g, Kohlenhydrate: 1,9 g, davon Zucker: 1,4 g, Kochsalz: 0,01 g
Was steckt drin? 90 % geröstete Haselnüsse, 10 % Kulau Kokosblütenzucker
Alles Bio? Ja
Was fällt auf?
  • Das Produkt enthält nur die zwei Zutaten, die nötig sind, um ein schmackhaftes Nussmus herzustellen: Nüsse und Süßungsmittel. Das entspricht unserer Empfehlung von „take five“, wonach verarbeitete Produkte nicht mehr als fünf Zutaten enthalten sollten. Sind es weniger, umso besser.
  • Das Nussmus enthält also – anders als andere Nussmuse – keine Emulgatoren, kein zusätzliches Öl oder Magermilchpulver. Das finden wir gut.
  • Die Werbung entspricht den Tatsachen, denn es sind weder Milchpulver (Laktose) noch Stärke (Gluten) als Dickungsmittel drin, die man manchmal in Nussmusen findet, und das Nussmus ist vegan.
  • Je Portion (10 g) kommen zwar sechs Gramm Fett aufs Brot, das ist üppig. Jedoch sind es fast ausschließlich ungesättigte, gesunde Fette (55 g). Das ist in Ordnung.
  • Der Zuckergehalt ist relativ gering. Gesüßt wird mit Kokosblütenzucker, der eine milde Süße entfaltet. Ganz ohne Süßungsmittel würde es zu haselnussig schmecken. Darum ist der Zusatz in Ordnung.
  • Mit der Zeit setzt sich oben auf der Paste Öl ab, da sie keinen Emulgator enthält. Es lässt sich aber gut unterrühren oder, so empfiehlt es Firmenchefin Ebru Erkunt, als Salatöl verwenden.
  • Insgesamt eine gelungene Rezeptur, die man aber in Maßen genießen sollte, da sie recht üppig ist.
Wie schmeckt´s?
  • Schön nach Haselnuss. Als würde man geriebene Nüsse aufs Brot streichen. Nur besser wegen der feinen Kokossüße, die das Nussaroma noch hebt.
  • Die Konsistenz ist etwas körnig, da die Nüsse nicht superfein vermahlen sind. Das stört aber nicht, weil die Creme so etwas Biss bekommt.
  • Insgesamt eine sehr leckere Nusspaste, die man mit Bedacht genießen sollte da sie, wie gesagt, recht üppig ist.
Da geht noch was…
  • da fällt uns nichts ein… außer weiteren Sorten
Bewertung BFT_Ampel_Paprika_gruen
Grund für Abwertung Kein

 © Bio-Food-Tester