Produkt der Woche: Dr. Antonio Martins Kid´s Coco juice mit Banane

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Foto: Green Coco Europe

Jetzt gibt es also auch einen für Kinder: Kokosnusssaft. Schon länger ist der Saft der jungen Kokosnuss in vieler Munde. In jedem Bio-Supermarkt und Öko-Fachgeschäft steht mindestens eine Marke. Tendenz steigend. Denn Kokosnusssaft soll etwas ganz Besonders sein. Frisch aus der Kokosnuss gezapft, gilt er in vielen Ländern vor allem als hippes Erfrischungsgetränk. Hierzulande werden vor allem die gesundheitlichen Vorzüge herausgestellt: kalorienarm und reich an Spurenstoffen.

Es klingt also logisch, auch einen Kokosnusssaft für Kinder anzubieten. Nicht dass sie das brauchen. Aber aus Sicht der Anbieter ist es nachvollziehbar,  auch dieses Terrain zu erschließen. Zur Biofachmesse im Februar 2014 kam Anbieter Green Coco Europe mit dem Hippgetränk speziell für Kinder. In kleine Tetrapacks verpackt, soll er „ein fruchtig-frisches Trinkvergnügen“ bieten und zudem eine „Extraportion Vitamin C und Kalium“ liefern.

Bio-Food-Tester hat sich den neuen Dr. Antonio Martins Kid´s Coco juice mit Banane angeguckt. Er enthält eine Mischung aus Kokosnusssaft und Bananenmark, aber keinen Extrazusatz an Zucker. Das ist auch nicht nötig, denn Banane ist ja per se sehr süß. Weitere Zuckerzusätze, die für Fruchtsäfte aus süßem Obst eh untersagt sind, würden sich also auch verbieten.

Wie fast alle Kokosnusssäfte enthält auch dieser einen Zusatz an E 300, besser bekannt als das Antioxidationsmittel Ascorbinsäure. Der Zusatz ist an sich nicht bedenklich und nach EU-Öko-VO erlaubt. Wie in unserem Test Bio-Kokoswasser stört uns aber, dass auch dieser Saft als Natur pur beworben wird, obwohl er durch Ascorbinsäure vor Verfärbung und Verderb geschützt wird. Hier wünschten wir uns eine weniger frische Werbung.

Die beworbene „Extraportion Vitamin C und Kalium“ gibt es tatsächlich. Jedoch wird der Vitamin-C-Kick auch aus der zugesetzten Ascorbinsäure stammen, denn die ist nichts anderes als Vitamin C, wenn auch biotechnologisch hergestellt. Kaliumreich ist der Drink auch. Fast 30 Prozent des Tagesbedarfs eines Kindes stecken in einem Trinkpäckchen. Uns wundert allerdings, dass die ausgelobten Mengen an Vitaminen und Spurenelementen auf der Packung und im Internet auf den Bedarf eines Erwachsenen bezogen werden. Denn wer mit dem Gesundheitswert von Kidsprodukten wirbt, sollten schon den Vergleich zu den Kinder-Nährstoffempfehlungen herstellen. Hierzulande und auch für Österreich und die Schweiz werden sie in Form der DACH-Werte veröffentlicht. Darauf bezieht sich auch unsere Bewertung (siehe Tabelle).

Der Zuckergehalt eines Päckchen (200 ml) ist mit 14 Gramm oder fast drei Stück Würfelzucker zwar hoch, jedoch enthält der Drink keinen zugesetzten Zucker, drin ist allein Fruchtzucker. Der ist zwar kein Deut besser als weißer Zucker, jedoch ist er nun mal in Früchten enthalten, und wer sie essen oder trinken will, nimmt Fruchtzucker zu sich.

Eltern sollten aber immer auch den Fruchtzuckergehalt des Essens und vor allem von Getränken im Blick haben. Denn Fructose wird inzwischen von Medizinern kritischer gesehen als Glucose, also Zucker. Denn Fructose wird ohne den Umweg über Insulin direkt z.B. in die Leber aufgenommen, so er nicht verbraucht wird. Dort kann er sich festsetzen und mit der Zeit entwickelt sich eine Fettleber. Sie selbst ist noch nicht bedenklich. Daraus kann sich aber eine Leberhepatitis bilden und dann eine Leberzirrhose entwickeln, von der immerhin 16 Prozent der Patienten mit Fettleber betroffen sind, so die Deutsche Leberhilfe. Fruchtzucker ist also nicht nette natürliche Süßmacher, als der er immer dargestellt wird. Auch hier heißt es, kritisch bleiben.

Geschmeckt hat uns der neue Kokossaft. Er mundet fruchtig nach Banane mit einem Minihauch Kokos. Dass man nicht in den vollen Genuß des Kokoswassers kommt ist gut so. Denn der gewöhnungsbedürftige Geschmack des Saftes junger Kokosnüsse, der oft etwas muffig daher kommt, dürfte nicht unbedingt Ding von Kindern sein.

Von Bio-Food-Tester erhält der neue Dr. Antonio Martins Kids Coco Juice Banane die Bewertung Grün.

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Auf einen Blick: Dr. Antonio Martins Kid´s Coco Juice mit Banane

Anbieter Green Coco Europe
Wie heißt es? Dr. Antonio Martins Kid´s Coco Juice mit Banane
Preis pro Trinkpäckchen (200 ml) 0,99 € – 1,15 €
Werbung „fruchtig-frisches Trinkvergnügen“, „Extraportion Kalium und Vitamin C“
Nährwerte je Portion (200 ml) Energie: 72 Kcal, Eiweiß: 1,6 g, Fett: 0 g, Kohlenhydrate: 15,6 g, davon Zucker: 14 g.
Was steckt drin? Cocosnusssaft (75 %), Bananenmark (25 %), Antioxidationsmittel Ascorbinsäure
Alles Bio? Nein. Nicht: Antioxidationsmittel Ascorbinsäure
Was fällt auf? Der Kokosnusssaft wird umworben, als wäre darin nur der frische Saft der jungen Kokosnuss enthalten. Er wird aber auch durch Ascorbinsäure (E 300) vor Verfärbung und Verderb geschützt, da die junge Kokosnuss sehr empfindlich gegenüber Sauerstoff ist. Geworben wird mit der „Extraportion Kalium und Vitamin C“. Sehr überzeugend ist dies aber nicht. Denn ob das Vitamin C aus der Frucht stammt oder aus der zugesetzten Ascorbinsäure, die nichts anderes als Vitamin C ist, bleibt offen. Wir werten Ascorbinsäure nicht ab, weil sie nach EU-Öko-VO für Bio-Produkte erlaubt ist. Insgesamt ist die Menge an Vitamin C mit 40 mg/200 ml aber gut. Sie deckt den Tagesbedarf (80 mg/Tag) eines sieben bis zehnjährigen Kindes zur Hälfte, bezogen auf die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.Die ausgelobte Kaliummenge deckt den Bedarf eines Kindes zu fast 30 Prozent und ist damit ebenfalls gut. Warum in der Nährwertangabe des Produkts der Bezug zu den Referenzwerten eines Erwachsenen hergestellt wird, wo der Saft für Kinder ist, verstehen wir allerdings nicht.*

Der Zuckergehalt ist mit fast drei Stück Würfelzucker je Packung nicht ohne. Jedoch handelt es sich ausschließlich um Fruchtzucker aus Banane, das werten wir nicht ab. Eltern sollten aber auch diesen Zucker im Blick haben, denn er ist kein Deut besser als Haushaltszucker (siehe Text).

Wie schmeckt´s? Nach Banane, fruchtig. Der junge Kokosnusssaft kommt nicht recht durch. Frage ist aber auch, ob Kinder den doch sehr speziell schmeckenden Saft akzeptieren würden. Insgesamt lecker und eine gute Alternative zu anderen gesüßten Getränken, wenn man Banane mag.
Da geht noch was… Ehrliche Werbung, die auf den Zusatz an E 300 verweist.Bezug zu Nährwerten von Kindern, die hierzulande als Standard gelten, nicht NRV. Das wären die DACH-Werte der Deutschen Gesellschaft für Ernährung und der Schwesterorganisation in der Schweiz und Österreich
Bewertung BFT_Ampel_Paprika_gruen
Grund für Abwertung Kein

 * Wir beziehen uns auf die im Internet veröffentlichten Nährwerte, da sie in der Regel aktueller sind als die auf dem Produkt – in diesem Fall dem uns vorliegenden Produkt von der Biofach-Messe.

© Bio-Food-Tester