Produkt der Woche: Gekühlter Babybrei von Frohkost

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Keine Konserven, sondern gekühlt: Babybrei im Beutel. Foto: Frohkost

Es tut sich was im Babybreiregal. Es gibt immer mehr Alternativen zu Gläschen, die wir seit langem kritisieren, da sie durch die lange Erhitzungszeit  nichts anderes als Konserven sind. Wir haben das bereits 2001 kund getan, damals in dem Buch „Mund auf, Augen auf“ (zusammen mit Hans Ulrich Grimm).

Nach tief gekühlter Babykost von Babyviduals, die Bio-Food-Tester bereits bewertet hat, gibt es nun auch gekühlte Babybreie im Beutel, die das Start-Up-Unternehmen Frohkost aus Düsseldorf auf der Biofach-Messe zeigte. Das sind Babybreie, wie man sie zu Hause kochen würde und die darum gemüsiger schmecken und vermutlich mehr Vitamine enthalten als Gläschen, die zusätzlich noch sterilisiert werden. Der letzte Beweis steht hier noch aus. Aber sicher ist, dass frisch gegarte Speisen, die schnell herunter gekühlt werden, mehr Vitamine enthalten als sterilisierte.

Wir finden das Konzept der gekühlten Babybreie so interessant, dass wir diese Woche gleich den neuen Brokkoli-Pastinake-Reis-Brei mit Hühnerfleisch von Frohkost vorstellen. In den Brei kommen: Gemüse, Reis, Wasser, Hühnchenfleisch, Öl und ein Schuss Aceroalsaft. Der Fleischanteil ist mit 14 Prozent hoch für einen Babybrei, was gut ist, da das Baby mit genügend Eisen versorgt wird. Via Muttermilch steht es ab dem fünften Monat nicht mehr so reichlich zur Verfügung. Übliche Babybreie enthalten oft nur acht Prozent Fleisch. Die Menge ist klar aus Kostengründen so gering. Denn Biomuskelfleisch ist immer noch rund doppelt so teuer wie konventionelles Fleisch. Für die Eisenversorgung gehören mindestens zwölf Prozent ins Glas, rät Professor Berthold Koletzko, Pädiater am von Haunerschen Kinderspital und Vorsitzender der Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin. Etwas Rapsöl und ein Schuss Acerolasaft sind auch enthalten. Rapsöl dient der Energieversorgung des Kindes und versorgt es mit ungesättigten Fettsäuren. Vitamin C aus Saft fördert die Eisenaufnahme.

Der Brei enthält kein Salz und schmeckt darum etwas fad. Das ist aber gut so, denn Babybreie sollen nicht gesalzen werden. Babys Zunge würde sich sonst frühzeitig an salzige Kost gewöhnen. Der Brei schmeckt mild nach frisch gegartem Brokkoli und Huhn, wird hier aber nicht weiter bewertet, da er Babys schmecken soll, nicht Erwachsenen.

In der Ampel von Bio-Food-Tester erhält der Babybrei Brokkolo-Pastinake-Reis mit Hühnerfleisch die Bewertung Grün.

 

BFT_Ampel_Paprika_gruenLogo Bio-Food-Tester

 

 

 

 

Erhältlich sind die herzhaften und süßen Breie von Frohkost nur via Versand. Zurzeit wird er schon in viele Großstädte geliefert. Über die Eingabe der Postleitzahl auf der Webseite www.froh-kost.de kann man herausfinden, ob auch an die eigene Adresse geliefert wird. Ob der Biofachhandel die Breie aufnehmen wird hängt wohl vor allem von der Logistik ab, die hier aufgebaut werden muss. Da die Breie gekühlt sind und die Haltbarkeit mit ca. vier Wochen begrenzt, müssen die Babybeutel rasch abverkauft werden. Wäre schön, wenn es gelingt. Denn wie gesagt, Babygläschen sind Konserven und haben damit nichts mit natürlicher vollwertiger Kost gemein. Für Berufstätige und Eltern, die mit dem Kind alle Hände voll zu tun haben, sind gekühlte Breie eine gute Alternative.

 

Auf einen Blick: Gekühlter Babybrei Brokkoli-Pastinake-Reis-Brei.

 

Anbieter Frohkost
Wie heißt es? Brokkoli-Pastinake-Reis-Brei mit Hühnerfleisch
Preis pro Packung (220 g) 2,79 €
Werbung „Natürlicher Geschmack“, „100 % Bio, keine Zusätze“
Nährwerte je Packung (220 g) Energie: 154 Kcal, Eiweiß: 10,2 g, Fett: 6,5 g, Kohlenhydrate: 13,5 g, davon Zucker: 2,4 g, Kochsalz: < 0,05 g
Was steckt drin? Bio-Gemüse (Brokkoli 28 %, Pastinake 9 %), Bio-Naturreis 23 %, Wasser, Bio-Hühnerfleisch 14 % (aus Deutschland), Bio-Rapsöl, Bio-Acerolasaft
Alles Bio? Ja
Was fällt auf?
  • Die Rezeptur ist schlicht, wie es sich für Babykost gehört.
  • Der Fleischanteil ist mit 14 Prozent besser als in anderen Bio-Babybreien, die meist nur acht Prozent Fleisch enthalten. Die höhere Menge entspricht in etwa der Empfehlung von Professor Berthold Koletzko, Vorsitzender der Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin. Er rät zu mindestens zwölf Prozent.
  • Es ist kein zugesetztes Salz im Brei, was empfohlen wird, um Kinder nicht frühzeitig auf salzige Nahrung zu eichen.
  • Der Brei enthält Rapsöl, das das Forschungsinstitut für Kinderernährung in Dortmund als erstes Öl empfiehlt. Zudem ist etwas Vitamin-C-reicher Saft drin. Herkömmlichen Babybreien muss Öl und Saft meist noch zugesetzt werden.
  • Der Brei wird ab 5. Monat empfohlen, das ist in Ordnung und der frühste Zeitpunkt für die Einführung von Babykost.
  • Der Brei enthält tatsächlich keine Zusätze wie z.B. Bindemittel.
Wie schmeckt´s? Nach Brokkoli und Hühnchenfleisch, mild. Etwas fad für erwachsene Geschmäcker, weil kein Salz enthalten ist, was so sein muss.
Da geht noch was… Alles gut
Bewertung Grün
Grund für Abwertung Kein

 © Bio-Food-Tester