Produkt der Woche: Cornitüre von Sarah Wiener Produkte
Jetzt ist Pflaumenzeit. Überall gibt es frische Pflaumen, die sich einfach zu Mus oder Marmelade verarbeiten lassen. Wer nicht die Zeit hat, kann den Pflaumenaufstrich aus der neuen Bio-Lebensmittel-Serie von Sarah Wiener probieren, die Cornitüre.
Bio-Food-Tester hat sie sich angeguckt und probiert. Sarah Wiener wirbt damit, dass die Pflaumen von einem Landgut in Cornwall kommen. Die Steinfrüchte werden handverlesen und ohne chemische Zusätze in ihrer Küche verarbeitet. So schmeckt es auch, nämlich wie aus Großmutters Küche, pflaumig, leicht karamellig, sehr lecker. Auch die Konsistenz ist toll musig, obwohl es kein Pflaumenmus ist, sondern eine Konfitüre.
Jedoch stört uns, dass die Pflaumen extra von weit her, nämlich aus Cornwall, eingeführt werden. Schließlich gibt es hierzulande und auch in der Umgebung von Berlin, wo sich Sarah Wieners Küche befindet, Bio-Pflaumen. Wir können nicht nachvollziehen, dass für ein bisschen Pflaumenmuskult extra-weite Transportwege zurückgelegt werden müssen. Auch Wiener immer wieder, dass ihr die regionale Herkunft der Lebensmittel wichtig sei.
Der Fruchtgehalt ist mit 69 Gramm je 100 Gramm höher als in der Konfitüren-Verordnung vorgeschrieben. Übliche Pflaumenmuse haben oft jedoch viel mehr zu bieten. Fruchtgehalte bis zu 200 Gramm je 100 Gramm Mus sind keine Seltenheit. Das ist möglich, da die Früchte beim Kochen stark eindampfen. Gut finden wir aber, dass die Konfitüre keine weiteren Zusätze enthält, also auch keine Zitronensäure oder Glucose-Fructose-Sirup, die man häufig in Konfitüren findet.
Da wir die Herkunft der Produkte (noch) nicht abwerten, erhält die Cornitüre Grün in der Bio-Food-Tester-Ampel. In Bezug auf der Herkunft der Früchte geht aber noch was.
Auf einen Blick: Cornitüre
© Bio-Food-Tester.de
Die Kea-Pflaume ist eine alte Pflaumensorte, die – wie Sie bereits zu Recht feststellen – einen ganz besonderen, karamelligen Geschmack hat, den man bei heimischen Pflaumen oder Zwetschgen so nicht findet. Klein, runzlig, arm an Fruchtfleisch und mit einem Riesenkern war die Kea-Pflaume schon fast in Vergessenheit geraten, da sie für die industrielle Verwertung unbrauchbar ist. Sarah Wiener entdeckte die vom Aussterben bedrohte Pflaumensorte auf ihren kulinarischen Abenteuern durch Südengland und hatte die Idee, die Frucht direkt mit ihrem Steinkern einzukochen – so kann man nämlich auf die Zugabe von Pektin oder Gelierzucker komplett verzichten! Wir fördern durch unsere Cornitüre somit nicht nur den Erhalt der Artenvielfalt, sondern erfüllen damit auch unsere Philosophie in puncto Natürlichkeit, Transparenz und geschmackliche Vielfalt.