Nonsens aus Nürnberg (3) zur Biofach 2013: Mikrowellengerichte
Auch im Land des ausgiebigen Speisens sind sie angekommen: Fertiggerichte für die Mikrowelle, die in wenigen Minuten dampfend auf dem Tisch stehen. Probios Firenze Italy ist stolz darauf, dass die hauseigenen Fertiggerichte fünf Monate (!) haltbar sind. Und Bio. Sie müssen also nicht im Kühlschrank oder im TK-Fach aufbewahrt werden, sondern kommen einfach in den Vorratsschrank. Es stellt sich zwar die Frage, ob in den Dauerkonserven überhaupt noch ein paar Vitamine drin sind. Aber egal, scheinen die Macher von Tofu-Würfel mit 3 Pfeffersorten und Ravioli mit Ricotta und Spinat zu denken. Hauptsache alles hält bis zum Sankt Nimmerleinstag. Immerhin sind die Gerichte Glutenfrei.
Fertiggerichte aller Art sind Thema der Biofach 2013 in Nürnberg, die ab 13. Februar ihre Türen öffnet. Die meisten Menüs für die schnelle Küche kommen aus der Tiefkühltruhe, müssen nur kurz im Ofen oder in der Mikrowelle erwärmt werden und stehen in fünf Minuten auf dem Tisch. FZ Foods aus Ringleben hat für seinen Broccoli Mix und fürs Gemüse mit Penne eigens eine Mikrowellenschale entwickelt, in der angeblich eine vitaminschonende und energiesparende Zubereitung möglich ist. Die Frage ist zwar, wie das gehen soll. Sicher ist aber schon mal, dass all die neuen Fertiggerichte eine Menge Müll mit sich bringen.
Ein kleiner Lichtblick zwischen all den eiskalten Gerichten und Konserven sind die frischen Gerichte von kff Kurhessische Fleischwaren. Ob Bio Lammcurry mit Rosmarinkartoffeln oder Bio vegetarische Maultaschen – alle Gerichte werden von den Kurhessen kurz und knapp gegart, unter Schutzatmosphäre verpackt – und im Kühlregal angeboten.
zutiefst enttäuschend, dass die Biobranche sich auf diesem Sektor breit macht! Es gibt nun schon so viele Studien, die beweisen, dass Mikrowellen gefährlich sind. Das ist ja ein Kriegsmitbringsel!
und so viel Müll dazu, puah.
Es ist wirklich unglaublich, mit welcher Selbstverstädnlichkeit die Firmen jetzt unter dem Bio-Stern dieselben Fehler machen wie die herkömmliche Branche. Auf der Biofach-Messe gab es Gerichte, die mehrere Monate ohne Kühlung haltbar sind. Der Bio-Gedanke bezieht sich ja nicht nur auf die Rohstoffe, sondern bezieht die gesamte Ökologie ein. Wer erfasst emal den CO2-Fußabdruck eines Bio-Mikrowellengerichts und auch den Vitamingehalt? Das wäre doch interessant. Und das Ergebnis sicher wenig appetitanregend.