Produkt der Woche: Bio Schoko Osterhase von Alnatura

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Foto: Alnatura

Nach Weihnachten und Silvester, WM und EM entdeckt der Handeln nun auch das Osterfest immer stärker als zusätzlichen Vermarktungskanal. Neben den Süßigkeiten der Markenartiklern wie Mars und Co., die übliche Schokobonbons in österliche Verpackungen zwängen, haben wir im (konventionellen) Supermarkt auch Osterkäse, Osterwurst und Osterschnaps gesichtet. Nicht, dass es sich bei den Produkten um etwas Besonderes handeln würde, etwa mit einer speziellen oder traditionellen Rezeptur. Nein, der Käse ist ein ganz normaler runder in Folie eingeschweißter Butterkäse, der lediglich die Bezeichnung „Osterkäse“ trägt, dito die Wurst und auch der Schnaps.

Auch im Naturkostfachhandel haben wir verschiedene Ostereien gesichtet, wenn auch keinen Nonsens wie eben Osterkäse. Klassische Schoko-Ostereier mit Füllung, schokolierte Nüsse, Vollkornkekse in Häschenform sowie Schoko-Osterhasen finden sich dort aber natürlich auch. Wie schon vor Weihnachten haben wir uns Stück für Stück durch das Ostersortiment gegessen. Und festgestellt, dass das meiste geschmacklich wenig überzeugend ist. Zu süß, zu wenig schokoladig, zu wenig Geschmack.

Der Marketingchef einer Bio-Supermarktkette sagte uns einmal, dass die Anbieter bei Saisonartikeln an der Qualität sparen – müssen. Die Absatzzahlen seien gering, die Produktionskosten hoch, eben weil nur geringe Stückzahlen hergestellt werden. Um Lebkuchenherzen oder eben Osterhäschen zu einem akzeptablen Preis anbieten zu können, werde am Input gespart. Eben an den Zutaten – und auch an der Verpackung.

Bio-Food-Tester hat sich den Bio Schoko Osterhasen von Alnatura angeguckt. Er ist in eine schlichte Zellophantüte verpackt, durch den bunten, blumigen Aufkleber aber ansprechend. Das finden wir in Ordnung. Die Schokoladenrezeptur ist auch schlicht. Lediglich Vollmilchschokolade (aus Rohrohrzucker, Kakaobutter, Vollmilchpulver und Kakaomasse) ist drin bzw. weiße Schokolade (für die Augen und Ohren des Hasen). Der Kakaoanteil beträgt mindestens 39 Prozent, der Milchanteil 18 Prozent. Kakao und Milchpulver liegen damit im Rahmen dessen, was die Verordnung über Kakaoverordnung vorgibt.

Der Zuckergehalt liegt bei fast 50 Prozent. Das ist viel Zucker, aber immer noch weniger als in einer üblichen Schokolade steckt. Eine übliche Alpen-Vollmilchschokolade enthält fast 60 Prozent Zucker.

Der sensorische Test ergab: Der Schokohase schmeckt wenig schokoladig, recht süß und die Schokolade schmilzt nicht sehr gut im Mund. Insgesamt erinnert sie an das, was man häufig in Schoko-Adventskalendern findet: Mittelmaß. Dafür gibt es ein kleines Minus.

Auch der Preis ist heiß. 1,95 € je Stück (75 g), das sind 2,60 je 100 Gramm. Für eine einfache Schokorezeptur ist das viel. Die Schokolade trägt kein Fairtrade-Siegel, das den höheren Preis rechtfertigen würde.

Aber es ist wohl so, wie uns der Marketingmann der Bio-Supermarktkette sagte: Bei Saison-Artikeln wie eben Osterhasen wird an der Qualität gespart. So sind Osterhase und Co. für Kunden zwar gerade noch bezahlbar (wenn auch nicht billig), aber geschmacklich eben nur Mittelmaß.

Vielleicht ist das aber auch gar nicht so wichtig. Denn der Bio Schoko Osterhase mit den weißen Schokoladeninnenohren ist ja wirklich ganz putzig. Ob er überhaupt gegessen wird?

In der Ampel von Bio-Food-Tester erhält der Bio Schoko Osterhase von Alnatura die Bewertung Grün (mit kleinem Minus für den Geschmack).

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Auf einen Blick: Bio Schoko Osterhase

Anbieter Alnatura
Wie heißt es? Bio Schoko Osterhase
Preis pro Stück (75 g) 1,95 €
Werbung Keine
Nährwerte je Hase (75 g) Energie: 445 Kcal, Eiweiß: 4,5 g, Fett: 31,42 g, Kohlenhydrate: 35,25 g, davon Zucker: 34,57
Was steckt drin? Vollmilchschokolade (Rohrohrzucker, Kakaobutter, Vollmilchpulver, Kakaomasse), weiße Schokolade* (Rohrohrzucker, Kakaobutter, Vollmilchpulver)
Alles Bio? Ja
Was fällt auf? Der stolze Preis. Wie bei Saisonartikeln oft der Fall mit 1,95 € pro Stück (oder 2,60 je 100 g) völlig überteuert. Der stolze Preis kommt durch die geringen Stückzahlen zustande, die produziert werden, weil es das Produkt eben nur Ostern gibt. Nicht aufgrund einer besonderen Rohstoffqualität oder Rezeptur. Die Schokolade ist nicht mit dem Fairtrade-Label ausgezeichnet, obwohl man das bei dem stolzen Preis erwarten dürfte. Viel Zucker, je Hase fast 35 Gramm, das sind elf Stück Würfelzucker. Aber es ist eben Vollmilch-Schokolade, nicht Zartbitter. Außerdem geht´s hier um eine Süßigkeit, die nur gelegentlich gegessen wird (werden sollte).
Wie schmeckt´s? Der Hase schmeckt wenig schokoladig, dafür recht süß. Die Schokolade schmilzt nicht wirklich im Mund, selbst wenn man sie dort nur zergehen lässt – statt sie zu kauen. Insgesamt akzeptabel, aber nicht wirklich überzeugend. Dafür gibt es ein kleines Minus in der Endbewertung.
Da geht noch was… Mehr Schmelz, mehr Schokolade. Ein runderer Geschmack.
Bewertung BFT_Ampel_Paprika_gruen ?
Grund für Abwertung (*)

© Bio-Food-Tester.de

 (*) Die Schokolade überzeugt geschmacklich nicht wirklich. Da der Geschmack aber nicht verfehlt ist, gibt es keine ganze Stufe Abwertung, sondern nur ein kleines Minus.