Produkt der Woche: Bio Quark Genuss Pfirsich-Maracuja von Arla
Wenn große Konzerne sich des Bio-Themas annehmen, dann sind wir immer etwas skeptisch. Nicht, weil wir grundsätzlich Vorbehalte gegen ihr Tun hätten. Seit Supermärkte und Discounter Bio-Produkte anbieten, ist erst richtig Schwung in das Thema Bio-Lebensmittel gekommen – und sie haben auch die Kühlschränke von weniger gut verdienenden Menschen erreicht.
Hinter den Produkten stehen jedoch meist nicht die kleinen Handwerksbetriebe, die den Quark, den Käse und die Wurst von Hand herstellen, wie auch große Firmen gerne suggeriern. Es sind Industriebetriebe, die Industrieprodukte produzieren, in Massen. Alles Bio. Sie füllen pro Stunde Tausende von Bechern mit Bio-Joghurt und schieben Massenweise Bio-Käselaibe in den Reiferaum (wo er nicht monatelang vor sich hin reift, wie ein handwerklicher Käse, sondern nur wenige Wochen). Oft werden Kompromisse gemacht, um schnell, billig und entsprechend des Massengeschmacks zu produzieren. Fruchtjoghurt ist so ein Kandidat. Er wird gerne mit natürlichen Aromen aufgepeppt, die nach EU-Öko-VO erlaubt sind, z.B. der Himbeer-Joghurt von Aldi. Die Geschmacksstoffe kommen jedoch nicht von natürlichen Erdbeeren oder Himbeeren, sondern werden aus Naturstoffen aller Art mit Hilfe von Mikroorganismen gewonnen. Das können auch Zellulosefasern sein oder Blätter und Stängel von Pflanzen.
Auch der dänische Milchkonzern Arla hat eine Bio-Milchprodukte-Linie entwickelt, die z.B. in Famila- und Markantfilialen angeboten werden, also in Massenmärkten. Milch, Naturjoghurt, Buttermilch und Quark gibt es von Arla schon länger. Seit kurzem stehen auch Fruchtquarks und Quark mit Stracciatella im Kühlregal.
Bio-Food-Tester wollte wissen, was von den neuen Fruchtquarks zu halten ist und hat die Sorte Bio Quark Genuss Pfirsich-Maracuja geprüft. Beworben werden die Produkte mit dem Slogan „Gesund, naturbelassen und ohne Zusatzstoffe“. Das trifft zu. Der Quark besteht aus Quark, hinzu kommen Pfirsiche, Fruchtsaft (teils aus Konzentrat), Zucker und etwas Stärke für die Konsistenz. Das war´s. Keine natürliche Aromen, keine Bindemittel und auch kein Glucosesirup oder sonstige versteckte Zucker, die sich auch in Bio-Milchprodukten finden.
Jedoch ist der Fruchtquark zu süß geraten. Gut 16 Gramm Zucker sind in einem Becher (150 g) enthalten. Das entspricht gut drei Teelöffeln Zucker, also viel mehr, als man sich zu Hause in den Joghurt rühren würde. Schade, dadurch wir der Quark um eine Stufe abgewertet.
Die Konsistenz des neuen Fruchtquarks ist recht quarkig, also fest, wenig soft. Etwas mehr Cremigkeit wäre gut. Geschmeckt hat er uns aber. Zwar fehlt das knallige Fruchtaroma, das man von fruchtigen Milchprodukten aus dem Becher kennt (und das einem schon beim Öffnen um die Nase streicht). Doch das sollte nicht das Ziel sein, denn solche duftigen Geschmackserlebnisse kommen aus dem Labor, nicht aus der Natur (s.o.).
Der Arla-Fruchtquark mundet zart nach Pfirsich und Maracuja. Geschmack geben Pfirsiche, Pfirsich- und Maracuja-Saft sowie Zucker. Wer aromatisierte Fruchtquarks gewöhnt ist, wird diesen langweilig finden. Wer selten Fruchtquarks löffelt, dem wird es schmecken. Und es ist ja auch möglich, sich umzugewöhnen, weg von aromatisierten, hin zu echten Fruchtquarks. Dafür ist dieser genau richtig.
In der Ampel von Bio-Food-Tester erhält der Bio Quark Genuss Pfirsich-Maracuja von Arla die Bewertung Gelb.
Auf einen Blick: Bio Quark Genuss Pfirsich-Maracuja von Arla
(1) Abwertung: Das Produkt enthält zu viel Zucker, je Becher (150 g) sind 16,05 Gramm enthalten. Das entspricht gut drei Teelöffeln oder gut fünf Stück Würfelzucker.
© Bio-Food-Tester
[…] jedoch nicht von der namengebenden Pflanze, z.B. Vanille oder Zitrone. Bemängelt hatten wir beim Arla-Quark jedoch den zu hohen […]