Produkt der Woche: Bio Linsen-Eintopf
Wenn der Sommer so weiter macht wie bisher, dann darf gerne hin und wieder ein deftiger Eintopf auf den Tisch kommen. Inzwischen gibt es ganze Regale voll mit fertigen Bio-Suppen und -Eintöpfen. Sie sind praktisch, wenn es mal schnell gehen muss, weil fix und fertig gewürzt und schnell zubereitet. Auch konventionelle Hersteller kochen dabei das eine oder andere Bio-Süppchen, um ihr Sortiment abzurunden. So auch die Firma Zimmermann aus Thannhausen.
Bio-Food-Tester hat sich den Bio Linsen-Eintopf genauer angeguckt und schmecken lassen. Die Mischung des Eintopfs ist recht stimmig. Linsen, Wurst und Gemüse ist drin, abgerundet mit Kräutern, Gewürzen und Essig. Leider ist die Suppe viel zu salzig geraten. Mit einer kleinen Portion (200 ml) löffelt man schon die Hälfte des Tagesbedarfs an Kochsalz. Wer sich den Inhalt der ganzen Dose genehmigt, was kein Problem ist, hat sein Tagessoll schon erfüllt.
In die Wurst kommt hier auch Natriumnitrit, ein Pökel- und Konservierungsstoff, der für Bio-Wurstwaren erlaubt – aber unnötig ist. Viele Bio-Wurstanbieter verzichten schon darauf – und stellen dennoch leckere Wurst her. Denn von den erlaubten Mengen her hat der Zusatzstoff gar keine konservierende Wirkung. Er wird vor allem aus geschmacklichen Gründen zugesetzt, weil die Wurst angeblich nur dann richtig nach Wurst schmeckt. Wir werten trotzdem ab. Denn Gesundheit geht uns vor Geschmack (auch wenn ohne ein leckeres Geschmackserlebnis alles nichts ist).
Damit erhält der Bio Linsen-Eintopf nur die rote Paprika der Bio-Food-Tester-Ampel.
Auf einen Blick: Bio Linsen-Eintopf
Anbieter | Zimmermann |
Wie heißt es? | Bio Linsen-Eintopf |
Preis pro 400 ml | 2,99 € |
Werbung | „Deftig und würzig wie hausgemacht“ |
Nährwerte je Portion (200 ml) | Energie: 166 Kcal, Eiweiß: 11 g, Fett: 6 g, Kohlenhydrate: 14 g, davon Zucker: 2 g, Kochsalz: 3,0 g |
Was steckt drin? | Trinkwasser, 32 % Linsen, 10 % Würstchenscheiben (55 % Schweinefleisch und 25 % Rindfleisch, Meersalz, Gewürze, Milcheiweiß, Konservierungsstoff Natriumnitrit, Eigenhaut, Buchenholzrauch), Karotten, Kartoffeln, Zwiebeln, Meersalz, Maltodextrin, Sonnenblumenöl, Vollrohrzucker, Kräuter, Gewürze (mit Sellerie), Reisvollkornmehl, Apfelessig |
Alles Bio? | Ja |
Was fällt auf? | Die Suppe ist sehr salzig.Die Wurst ist mit Natriumnitrit gepökelt. Der Zusatzstoff ist zwar für Bio-Wurstwaren erlaubt, aber es geht auch ohne, wie zahlreiche Anbieter zeigen.Ein knapper Zuckerwürfel schwimmt auch in der Suppe, er dient der Geschmacksabrundung |
Wie schmeckt´s | Deftig-würzig mit einem Tick Säure (vom Apfelessig), so, wie eine gute Linsensuppe schmecken muss. Am Geschmack gibt´s nicht´s zu deuteln. Er ist prima und tatsächlich mundet die Suppe (fast) „wie hausgemacht“. |
Bewertung | |
Grund für Abwertung | (1), (2) |
© Bio-Food-Tester.de
(1) Der Salzgehalt der Suppe ist viel zu hoch. Mit einer Portion (200 g) isst man schon 3 Gramm und damit die Hälfte der Tagesempfehlung für Kochsalz.
(2) Unnötiger Pökelstoff Natriumnitrit in der Wurst. Daraus können im Magen Nitrosamine gebildet werden, die als krebserregend gelten. Bio-Wurst darf zwar weit weniger Nitrit zugesetzt werden als konventionell erzeugter Wurst, aber es geht auch ohne. Andere Bio-Hersteller verzichten darauf – und kochen trotzdem eine leckere Suppe.
Frage: wird Bisphenol A in der inneren Dosenbeschichtung bei der Bewertung in irgendeiner Weise berücksichtigt oder kann es grundsätzlich vernachlässigt werden?
Bisphenol A ist grundsätzlich nicht zu vernachlässigen, weil ein Problem in Konservendosen. Das zeigt u.a. eine dänische Stduie, über die die Taz berichtete http://www.taz.de/!99262/
Wir haben es hier nicht berücksichtigt, weil nur Nährwert + Zutaten/Zusatzstoffe auf den Prüfstand kamen. Im Zuge einer ganzheitlichen Bewertung müsste Bisphelo A in jedem Fall einbezogen werden. Die europäische Lebensmittelbehröde EFSA sieht hingegen kein besonderes Risiko.