Produkt der Woche: Schwarzbrot von Bauck Hof

Karamellschwarz, aber lecker. Foto: Bauck

Karamellschwarz, aber lecker.
Foto: Bauck

Menschen mit Zöliakie oder Gluten-Unverträglichkeit haben inzwischen eine recht gute Auswahl an Brot und Backwaren ohne das für sie nicht verträgliche Klebereiweiß. Das ist eine gute Entwicklung, denn noch bis vor wenigen Jahren mussten sie sich mit eingeschweißtem, fad schmeckendem Reis- oder Maisbrot zufrieden geben. Inzwischen gibt es fast alles als Glutenfreie Variante, was ein üblicher Bäcker zu bieten hat: Brot, Brötchen, Kuchen und Kekse. Viele Sachen schmecken auch recht ordentlich. Beim Brot gibt´s aber noch Verbesserungsbedarf, wie wir meinen. Denn oft sind es recht dichte Brote mit wenig Höhe. Das liegt daran, dass der Teig eben keinen Kleber, das Gluten enthält, das für ein schönes Volumen und eine gute Porung sorgt. Auch sind es meist helle Brote mit wenig Vollkornfeeling.

Die Firma Bauck Hof, die seit einiger Zeit immer neue glutenfreie Backwaren auf den Markt bringt und inzwischen auch im konventionellen Handel zu finden ist, hat nun eine Backmischung für Schwarzbrot im Sortiment, das mit Hefe und Sauerteig gebacken wird. Es sei für Betroffene gemacht, die auch mal ein kerniges, dunkles Brot essen wollen, sagte man uns bei Bauck. Hauptzutaten sind Reisvollkornmehl, Sonnenblumenkerne und Stärke, die mit Leinsaat und einem Buchweizensauerteig verbacken werden. Die dunkle Farbe kommt von Karamellpulver, die Stabilität von Guarkernmehl.

Zwar heißt es in der Werbung im Onlineshop die Backmischung sei „ohne Zusätze“, drin sind sie trotzdem. Da es ein Gluten-freies Brot ist, dem naturgemäß der Kleber fehlt, wird hier mit dem Dickungsmittel Guarkernmehl (E 412) gearbeitet. Es ist nötig, um die Zutaten zusammen zu halten und gibt dem Brot so ein gewisses Volumen. Zudem enthält die Mischung Karamellpulver. Das ist zwar kein Zusatzstoff, aber doch ein Zusatz. Er färbt das Brot dunkel. Für die nicht ganz korrekte Werbung vergeben wir ein kleines Fragezeichen. Damit ist das Brot in der Ampel von Bio-Food-Tester Grün?

Im Vergleich zu herkömmlichem Brot ist dieses recht fettreich, was durch die Sonnenblumenkerne kommt. Da sie aber pflanzliches Fett und hier ungesättigte Fettsäuren liefern, sind wir einverstanden. Nicht so begeistert sind wir von dem doch recht hohen Salzgehalt. Er liegt mit 1,9 Gramm Kochsalz je 100 Gramm Backmischung recht hoch. Gerade hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung auf die immer noch viel zu hohe Salzaufnahme der meisten Frauen und Männer aufmerksam gemacht. Sie liegt oft weit über sechs Gramm täglich. Da zu viel Kochsalz mit einem erhöhten Blutdruck einhergehen kann, appelliert sie nicht nur an die Verbraucher, weniger Salz zu essen, sondern auch an die Bäcker und Hersteller, den Kochsalzgehalt von Brot und Backwaren zu senken.

Bio-Food-Tester hat das Brot nach Anleitung gebacken und probiert. Die Herstellung ist simpel. Es muss nur ein Päckchen Trockenhefe dazu gegeben und das Ganze mit 350 ml lauwarmem Wasser verrührt bzw. einige Minuten lang geknetet werden. Dann geht´s schon in die Backform, wo das Brot noch 15 Minuten ruht. Schließlich wird es bei 225 Grad ca. 50 Minuten gebacken.

Das fertige Brot hat eine recht gute Scheibengröße, auch wenn diese nicht ganz an übliche Vollkornbrote heranreichen. Das geht ja auch nicht wegen der Gluten-freien Zutaten. Im Anschnitt kommt das Brot einem Schwarzbrot mit Sonnenblumenkernen sehr nahe. Es ist gleichmäßig dunkel, zwar recht dicht, aber nicht zu fest. Es riecht wie klassisches dunkles Brot und schmeckt auch so ähnlich. Toll sind die knackigen Sonnenblumenkerne in jedem Biss Brot. Insgesamt gelungen und für Menschen mit Unverträglichkeiten eine gute Alternative zu dem, was nicht auf den Tisch darf.

In der Ampel von Bio-Food-Tester erhält das Schwarzbrot von Bauck Hof die Bewertung Grün?

 

Logo Bio-Food-TesterBFT_Ampel_Paprika_gruen?

 

 

 

 

Auf einen Blick: Schwarzbrot von Bauck Hof

Anbieter Bauck Hof
Wie heißt es? Schwarzbrot Glutenfrei
Preis pro Packung (500 g) 3,79 €
Werbung „Ohne Verwendung von Konservierungsstoffen und Zusätzen“, „ohne genmodifizierte Rohmaterialien“, „klassisches Brotaroma“
Nährwerte je 100 g (Backmischung)
Energie: 431 Kcal, Eiweiß: 13 g, Fett: 19,4 g, davon gesättigte Fettsäuren: 2,3 g, Kohlenhydrate: 47 g, davon Zucker: 3,1 g, Ballaststoffe: 7,8 g, Kochsalz:  1,9 g
Was steckt drin? Reisvollkornmehl, Sonnenblumenkerne, Maisstärke, geschrotete Leinsaat, ganze Leinsaat, Buchweizen Sauerteigpulver (Buchweizenmehl, Quinoamehl, Starterkulturen), Meersalz, Reissiruppulver, Karamellpulver, Maltodextrin, Verdickungsmittel: Guarkernmehl
Alles Bio? Ja
Was fällt auf?
  • Das Brot ist fettreicher als übliche Vollkornbrote. Das liegt an dem hohen Anteil an Sonnenblumenkernen, die viel Fett enthalten. Da es aber gute ungesättigte Fettsäuren sind, ist das in Ordnung.
  • Der Kochsalzgehalt ist ebenfalls recht hoch mit fast zwei Gramm je 100 Gramm Backmischung.
  • Der Ballaststoffgehalt ist gut und entspricht dem eines Vollkornbrots mit Sonnenblumenkernen.
  • Das Brot enthält anders als die Werbung verspricht doch Zusätze. Da es ein Gluten-freies Brot ist, dem also der Kleber fehlt, sind Dickungsmittel – hier Guarkernmehl (E 412) – nötig, den Teig zusammen halten. Zudem ist Karamellpulver drin, das zwar kein Zusatzstoff ist, aber doch ein Zusatz. Es färbt das Brot dunkel.
  • Auch die Angabe „ohne Konservierungsstoffe“ und „ohne genmodifizierte Rohmaterialien“ ist irritierend, denn Brot wird heute  erstens meist nicht mehr konserviert und es ist zweitens kein Nahrungsmittel, über das GVO-Spuren üblicherweise eingeschleppt werden. Das sind vor allem soja-, raps- oder maishaltige Produkte.
Wie schmeckt´s?
  • Von der Konsistenz her kommt das Schwarzbot einem herkömmlichen kernigen dunklen Vollkornbrot recht nahe.
  • Das Brot schmeckt tatsächlich so ähnlich wie ein „Schwarzbrot“ was neben den Kernen auch am Karamellpulver liegt. Es wird gerne zum Dunkelfärben für Vollkornbrote eingesetzt, gibt aber auch Geschmack.
  • Es ist auch einige Tage nach dem Backen noch schön saftig und kann somit eine Zeitlang aufbewahrt werden.
  • Menschen mit Zöliakie oder Glutenunverträglichkeit werden sich freuen. Denn das Brot ist anders als viele Gluten-freie Brote, die oft sehr dicht sind und wenig Höhe haben, voll-kernig und hat eine recht gute Scheibengröße.

 

Da geht noch was…
  • weniger Salz
  • keine Werbung „ohne Zusätze“ oder mit Selbstverständlichkeiten.
Bewertung BFT_Ampel_Paprika_gruen?
Grund für Abwertung Ungenaue Werbung, Werbung mit Selbstverstädnlichkeiten

 © Bio-Food-Tester