Produkt der Woche: Kartoffel Knödel Halb & halb von Nähr-Engel

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Kann man sich schmecken lassen: Die Engel-Knödel Foto: Engel

So kurz vor Weihnachten wollen wir Sie nicht lange aufhalten. Aber vielleicht haben Sie noch keine Beilagen zum Gänsebraten gekauft? Dann möchten wir Sie kurz beim Einkauf unterstützen. Es gibt inzwischen wirklich (fast) nichts, was es nicht auch als Bio-Produkt gibt. Knödel und Klöße aus der Tüte zählen dazu. Wer hätte das vor, sagen wir, zehn Jahren, gedacht, dass auch für die Bio-Küche Knödel, Klöße, aber auch Kartoffelpüree als Fixprodukt angeboten werden.

Natürlich kann man sich jetzt zu Weihnachten die Zeit nehmen, Knödel (meist aus Kartoffen) oder Klöße (mit Brotstückchen) einmal selbst herzustellen. Das macht nämlich wirklich Spaß, das Selberformen der Knödel. Vielleicht möchten Sie aber auch lieber die Zeit damit verbringen, das gesamte Weihnachtsoratorium zu hören und in Ruhe ein, zwei Briefe (nicht emails) zu schreiben. Und dann den Tannenbaum in einer Gärtnerei selbst zu hacken und hinterher noch einen Glühwein zu trinken? Dann sind Knödel aus der Tüte vielleicht ganz hilfreich…

Diese (schwierige) Entscheidung werden wir niemanden abnehmen. Wir können aber etwas zur Qualität der Fix-Knödel sagen – und so die Entscheidung ein wenig erleichtern. Bio-Food-Tester hat sich die Kartoffel Knödel Halb & halb von Nähr-Engel angesehen. Das Unternehmen stellt seit langem für Eigenmarken wie z.B. Alnatura Kartoffel-Fix-Produkte her. Seit diesem Frühjahr bietet es aber auch unter eigenem Label Bio-Schnellprodukte aus Kartoffeln an.

Die Rezeptur ist einfach. In den Teig kommen nur Kartoffeln, Kartoffelstärke, Salz und Rosmarinextrakt. Letzterer dient nicht als Gewürz, sondern ist ein Antioxidationsmittel, das das Grauwerden der Klöße verhindert. Eine gute Alternative zu dem für konventionelle Produkte verwendeten Schwefeldioxyd. Es kann allergisierend wirken. Die Kartoffeln kommen aus hiesiger Bioland-Erzeugung, sind also Premium-Bio.

Geworben wird mit dem Hinweis, die Knödel seien Glutenfrei, Hefefrei, Laktosefrei und Vegan. Solche Angaben überprüfen wir immer sehr genau. Denn die Werbung mit Selbstverständlichkeiten ist üblich – und meist Augenwischerei. Hier aber trifft sie zu. Denn klassische konventionell erzeugte Knödel aus der Tüte enthalten oftmals Weizengrieß und zugesetztes Milcheiweiß. Damit sind sie dann nicht mehr Gluten- und Lakotsefrei und auch nicht vegan. Außerdem wird gern mit Hefeextrakt der Geschmack verstärkt. Auch das ist in der Bio-Variante nicht der Fall. Hier also macht die Auslobung Sinn.

Bio-Food-Tester hat die Knödel nach Anleitung zubereitet. Und ist angetan. Die Knödel schmecken auch ohne die üblicherweise zugesetzten Geschmackgeber, also Aromen und Hefeextrakt. Sie haben eine lockere Konsistenz und sind zugleicht ein bisschen fest. Das klingt nach einem Widerspruch, das ist aber keiner. Knödel müssen ein wenig fest sein, um beim Kochen nicht zu zerfallen. Sie sollten aber auch locker sein, um z.B. die Soße gut aufzunehmen. Der Geschmack ist gut. Die Knödel schmecken leicht nach Kartoffeln, aber nicht sehr. Nur etwas zu salzig sind sie uns. Am Salz könnte man sparen. Insgesamt aber ein gelungenes Produkt, wie wir finden, das in der Ampel von Bio-Food-Tester die Bewertung Grün erhält.

 

BFT_Ampel_Paprika_gruenLogo Bio-Food-Tester

 

 

 

 

Auf einen Blick: Kartoffel Knödel Halb & halb von Engel

 

Anbieter Nähr-Engel
Wie heißt es? Kartoffel Knödel Halb & halb
Preis pro Packung (2 x 4 Knödel à 90 g) € 2,79
Werbung „Glutenfrei“, „Hefefrei“, „Laktosefrei“, „Vegan“
Nährwerte je Portion 2 Stück, 180 g) Energie: 185 Kcal, Eiweiß: 3,42 g, Fett: 0,36 g, Kohlenhydrate: 40,3 g, davon Zucker: 1,26 g, Ballaststoffe: 3,42 g, Kochsalz: 1,92 g
Was steckt drin? 69 % Kartoffeln, Kartoffelstärke, Meersalz, Antioxidationsmittel Rosmarinextrakt
Alles Bio? Ja
Was fällt auf? Die Rezeptur ist schön schlicht. Nur Kartoffeln, Kartoffelstärke, Salz und Rosmarinextrakt sind drin. Der Rosmarin dient nicht als Gewürz, sondern ist ein Zusatzstoff (E 392), der das Verfärben der Klöße verhindern soll. Üblicherweise wird dafür Schwefeldioxyd verwendet. Rosmarinextrakt ist eine gute Alternative, wenn auch ein Zusatzstoff im üblichen Sinne.Der Salzgehalt in zwei Knödeln, die man schnell mal zum Gänsebraten verzehrt, ist mit 1,92 Gramm/je 180 Gramm-Portion recht hoch, liegt aber gerade noch im Rahmen. Ab zwei Gramm je Portion werten wir ab.

Der Ballaststoffgehalt ist mit gut drei Gramm gut. 30 Gramm Ballaststoffe werden am Tag empfohlen.

Klöße sind in der Regel nicht Gluten-, Hefe- und Laktosefrei und damit auch nicht vegan. Darum ist es hier in Ordnung, diese Vorzüge herauszustellen.

Wie schmeckt´s? Die Knödel schmecken Kartoffelig, wenn auch nur ein wenig. Das ist in Ordnung, denn sie sollen die übrigen Speisen auf dem Teller nur begleiten.Die Knödel sind locker, dabei zugleich auch etwas fest. Das sollte so sein. Denn sonst würden sie schon beim Kochen zerfallen.

Nur etwas zu salzig sind sie uns. Man sollte also beim Rotkohl und bei der Bratensauce sparsam sein mit Salz.

Die Zubereitung klappt problemlos. Zunächst hatten wir Sorge, dass die Knödel sehr fest werden. Denn die angerührte Teigmasse ist es. Beim Garen lockert sich der Teig aber, und die Knödel nehmen sogar ein wenig an Volumen zu.

Insgesamt ein gelungenes Produkt im Sinne eines Fixproduktes.

Da geht noch was… Weniger Salz
Bewertung BFT_Ampel_Paprika_gruen
Grund für Abwertung Kein

 

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